„Irrer“ Anleihehändler schlägt den Markt

Montag, 19.01.2015 18:00 von

Ein Anleihehändler aus London wettete gegen die Wall Street – und gewann. Auch in diesem Jahr trotzt er dem Trend und setzt auf fallende Renditen. Einige nennen ihn verrückt – er argumentiert mit historischen Fakten.

Steven Major hat letztes Jahr etwas Seltsames gemacht: Er hat die Entwicklung der Anleihenmärkte richtig vorausgesagt. Als die meisten Experten „Verkaufen“ rieten, sagte Major „Kaufen“. Dieses Jahr schwimmt er mit seiner Meinung wieder gegen den Strom. Immer noch zeigt die Wall Street in die andere Richtung. Allerdings hat die Wall Street letztes Jahr auch mächtig daneben gelegen.

Major, Leiter der Research-Abteilung für Festverzinsliche Papiere bei HSBC in London, stach aus der Masse hervor, als er korrekt vorhersagte, dass die Renditen zehnjähriger Treasuries auf etwa 2,1 Prozent fallen würden. Andere hatten gesagt, sie würden sich der Vier-Prozent-Marke nähern.

„Manche Investoren dachten, wir wären völlig irre“, erzählt Major, als er über seine Markteinschätzung von 2014 spricht. Heute sagt er, dass die Renditen weiter fallen werden, möglicherweise auf bis zu 1,5 Prozent, bevor sie wieder anziehen und das Jahr bei 2,5 Prozent abschließen werden. Die Wall Street dagegen erwartet im Zuge von Zinserhöhungen durch die Fed einen großen Ausverkauf am Markt. Der Median der 74 Prognosen aus einer Bloomberg-Umfrage liegt bei 3,01 Prozent zum Jahresende.

Major weist Bedenken wegen der Fed zurück. Stattdessen sieht er Parallelen zwischen der schwachen Weltkonjunktur in den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg und der Lage heute. Damals hatte das schwache Wachstum die Treasury-Renditen unter 2,5 Prozent gehalten. Nach seiner Empfehlung im letzten Jahr werde Major nun „mehr Anhänger haben“, sagte Rod Davidson, Leiter der Abteilung „Festverzinsliche“ beim HSBC-Kunden Alliance Trust.

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