Inflation und Zinswende: Greg Fleming von Rockefeller: "Vorsicht bei Aktien für den Rest des Jahres 2022"

Montag, 05.09.2022 12:46 von

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Anleger sollten für den Rest des Jahres 2022 bei US-Aktien und -Krediten vorsichtig sein, sagt Greg Fleming, CEO von Rockefeller Capital Management. Was die Vermögensverwaltung Anlegern stattdessen rät.

Die Märkte hätten die Entschlossenheit der Federal Reserve, die Zinssätze auf einem Niveau von vier Prozent zu halten, noch nicht eingepreist, zitiert die Financial Times den erfahrenen Banker Greg Fleming.

Rockefeller Capital Management verweist auf historische Belege der vergangenen 50 Jahre, die diese Ansicht stützen. Seit den 1970er Jahren habe die US-Notenbank immer gewartet, bis die jährlichen Inflationsraten unter den Leitzins fielen. Erst danach sei sie zu einer Lockerung der Geldpolitik übergegangen. Derzeit liegt die Inflation bei 8,5 Prozent. Die Fed strebt ein Zinsniveau von 2,25 bis 2,50 Prozent an.

"Der Leitzins muss diese Grenze überschreiten, bevor die Fed das Tempo verlangsamt. Sie werden sicherstellen wollen, dass sie die Inflation unter Kontrolle haben", so Fleming. "Er könnte sechs bis zwölf Monate lang bei 3,5 bis vier Prozent bleiben."

Und weiter: "Ich bin mittelfristig positiv für den US-Aktienmarkt gestimmt, aber in den letzten vier Monaten des Jahres werden die Märkte volatil bleiben. Die Märkte werden versuchen, in jede Rede jeden Datenpunkt hineinzuinterpretieren."

Auch der Chief Investment Officer der Rockefeller-Gruppe, Jimmy Chang, empfahl seinen Kunden in einer kürzlich veröffentlichten Notiz Long-Short-Hedgefonds, Edelmetalle und Staatanleihen mit langer Laufzeit: "Ich bezweifle, dass ein neuer Bullenmarkt begonnen hat und würde geduldig, selektiv und defensiv bleiben."

Autorin: Gina Moesing, wallstreet.online Zentralredaktion

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