Infineon wagt sich nun zurück nach Europa – und geht damit ein gewaltiges Wagnis ein

Sonntag, 11.11.2018 10:43 von

Der Chipkonzern beginnt mit dem Bau eines gewaltigen 1,6-Milliarden-Euro-Werks in Villach. Vorstandschef Ploss sind darin kaum ein Risiko – weil die Konkurrenz nicht investiert.

Von Brüssel nach Villach ist es eine Tagesreise. EU-Digitalkommissarin Mariya Gabriel hat sich an diesem Samstag dennoch auf den Weg in die österreichische Provinz gemacht. Aus gutem Grund: Der Halbleiterhersteller Infineon lud zum Spatenstich für sein neues Werk. Mehr als 1,6 Milliarden Euro will der Dax-Konzern in den kommenden Jahren in Kärnten investieren– so viel Geld ist seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr in eine Chipfabrik in Europa geflossen.

„Die Mikroelektronik ist eine Basistechnologie für unsere Zukunft in Europa“, unterstrich die Bulgarin. Was sie nicht sagte: Diese Zukunft fand die vergangenen Jahre vor allem in Asien statt. Auch die europäischen Halbleiterhersteller wie Infineon investierten lieber in Fernost. Dort lockten üppige Subventionen und stark wachsende Märkte.

Infineon wagt sich nun zurück nach Europa – und geht damit ein gewaltiges Wagnis ein. Einerseits wetten die Münchener darauf, dass der Umsatz in den nächsten Jahren kräftig steigt. Nur dann können sie die teuren Maschinen an dem vergleichsweise teuren Standort auslasten. Andererseits müssen sie in Villach ohne staatliche Zuschüsse auskommen. Daher ist es zwingend geboten, den technischen Vorsprung zu halten, um die Chips überhaupt profitabel verkaufen zu können.

Vorstandschef Reinhard Ploss schreckt das nicht ab: „Die Wettbewerber zögern zu investieren. Das eröffnet uns neue Chancen“, sagte der Manager am Rande der Veranstaltung dem Handelsblatt. Er ergänzte: „Das Risiko ist moderat.“

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen