Immobiliengesellschaften meiden Hypothekenbonds

Montag, 14.07.2014 15:40 von

Europäische Immobiliengesellschaften nehmen lieber Kredite auf, als Hypothekenanleihen zu begeben. Der Markt ist gestört. Und zwar im sechsten Jahr. Der Grund: Konflikte mit den Anleihegläubigern.

Komplexe Umstrukturierungen und Konflikte mit den Anleihegläubigern sind die Gründe, warum Immobiliengesellschaften lieber zu Krediten greifen, als sich an Hypothekenanleihen zu bedienen. In der vergangenen Woche kündigte der italienische Immobilieninvestor Beni Stabili SpA an, Hypothekenanleihen über 452 Millionen Euro vorzeitig zurückzuzahlen und durch Kredite zu ersetzen. Ein britischer Betreiber von Einkaufszentren im Besitz von Capital & Regional hat im Juni Anleihen im Volumen von 380 Millionen Pfund mit einem Kredit von Morgan Stanley abgelöst.

In diesem Jahr wurden noch keine Hypothekenanleihen zur Ablösung von Verbindlichkeiten genutzt. Der 138 Milliarden Dollar schwere Markt für Gewerbehypotheken-Anleihen (CMBS) schrumpft, da Investoren und Schuldner sich immer noch über Transaktionen streiten, die in der Finanzkrise zusammengebrochen sind.

Die Funktionsstörung des Marktes bedroht die Finanzierungsmöglichkeiten für Immobilienentwickler, die außerhalb des Top-Sektors arbeiten, und beschränkt die Verfügbarkeit von Hochzinsbonds für Investoren. „Die Schuldner sind sehr vorsichtig bei CMBS und die Erfahrungen der letzten Jahre haben das nicht verbessert”, sagte Peter Hansell, Leiter Immobilien bei Cairn Capital Ltd. “Die Frage für die Schuldner ist, welche Finanzierungsform sie zur Verfügung haben und welche ihnen den Preis und die Flexibilität bieten, die sie wollen.”

Da Kredite bei den Immobilienfirmen höher im Kurs stehen als Anleihen, kommen auch nur wenige Emissionen in dem Bereich auf den Markt. Seit 2009 liegt das Emissionsvolumen laut Daten von JP Morgan Chase im Schnitt bei rund 3,7 Milliarden Euro jährlich - verglichen mit 68 Milliarden Euro im Jahr 2006. In der ersten Jahreshälfte sind CMBS im Volumen von 752 Millionen Euro auf den Markt gekommen, wie Bloomberg-Daten zeigen.

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