„Ich will die AfD nicht totschweigen“

Sonntag, 17.09.2017 15:59 von

Der CSU-Chef spricht mit dem Handelsblatt über mögliche Koalitionen nach der Bundestagswahl, pocht weiter auf eine Obergrenze bei der Zuwanderung und wundert sich über die hohe Aufmerksamkeit, die der AfD zuteil wird.

Beim Interview in der Münchener CSU-Zentrale überrascht Horst Seehofer gleich dreifach: Erstens steht er schon eine Viertelstunde vor dem verabredeten Termin zum Gespräch bereit. Zweitens kommt er ohne Krawatte. Und drittens bezeichnet er neben Franz-Josef Strauß Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt als sein politisches Vorbild. „Schmidt hat immer schlüssig argumentiert, das hat mir imponiert.“

Herr Seehofer, Sie haben kürzlich gesagt, dass wird der schwierigste Bundestagswahlkampf seit der Deutschen Einheit. Jetzt führt die Union in den Umfragen deutlich. Wie kam es zu der Fehlprognose?Wir arbeiten sehr hart und haben noch nichts gewonnen. Dass die Union die stärkste Kraft wird, darauf deuten die Umfragen hin. Aber es geht jetzt auch um die entscheidende Frage, welche Regierung sich nach der Bundestagswahl am nächsten Sonntag bildet. Ziel muss eine stabile Koalition sein, die die großen wirtschafts- und geopolitischen Herausforderungen meistert und nicht pausenlos von internen Auseinandersetzungen gestört wird. Bei einer Fortsetzung der Großen Koalition fürchte ich, dass viele Probleme eher verschärft und nicht gelöst werden.

Es sieht nach schwierigen Verhandlungen aus.Bis zur Landtagswahl in Niedersachsen am 15. Oktober werden sicher nur Sondierungsgespräche stattfinden. Erst danach können vertiefende Verhandlungen über einen belastbaren Koalitionsvertrag folgen.

Haben Sie einen Wunschpartner?Ich hoffe ganz eindeutig auf eine schwarz-gelbe Koalition. Die FDP hat sich grundlegend erneuert. Die Liberalen predigen nicht mehr die Marktwirtschaft pur, sie verkörpern inzwischen auch eine gewisse soziale Kompetenz. Wenn der Wähler ein Bündnis aus Union und FDP allerdings nicht ermöglicht, dann müssen wir auch andere sondieren.

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