IBM: Das 20. Quartal in Folge mit Umsatzrückgang

Mittwoch, 19.04.2017 12:01 von

Das Geschäft mit Cloud-Diensten nimmt zwar langsam Fahrt auf, allerdings leidet IBM weiterhin unter der Schwäche im klassischen Computer-Kerngeschäft. Die Aktie gerät unter Druck.


IBM erneut mit Umsatzrückgang. - © istock.com / joel-t

Das schwächelnde traditionelle Hardware-Geschäft macht dem IT-Riesen IBM trotz des Strategieschwenks hin zur Cloud weiterhin zu schaffen. Auch im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017 musste der IT-Dienstleister daher einen Umsatzschwund hinnehmen, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss in Armonk mitteilte. Es ist bereits das 20. Quartal mit Umsatzminus in Folge. Anleger reagierten wenig erfreut auf die Zahlen und die Aktie fiel nachbörslich um mehr als fünf Prozent.

Wachsender Umsatz mit Cloud-Diensten

Der Umsatz des IT-Unternehmens sank im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent auf 18,2 Milliarden Dollar. Auch der Netto-Gewinn ging um 5,5 Prozent auf 1,75 Milliarden Dollar zurück. Die Schwäche des traditionellen Computer-Kerngeschäfts macht IBM auch weiterhin zu schaffen, sodass der von Vorstandschefin Ginni Rometty verordnete Strategieschwenk hin zum modernen Anbieter von Cloud-Services, Datenanalyse, künstlicher Intelligenz und Sicherheitssoftware noch nicht ganz aufgeht. In den dafür strategisch relevanten Geschäftsfeldern läuft es dagegen gar nicht mal so schlecht: Der Umsatz mit Cloud-Diensten kletterte im abgelaufenen Quartal um 33 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. In der Technologie-Sparte, die den größten Teil der Einnahmen des IT-Unternehmens ausmacht, gingen die Erlöse dagegen um 2,5 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar zurück. Beim Umsatz mit Hardware und System-Software verzeichnete IBM sogar einen Rückgang von 16,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar – allerdings erwartet das Unternehmen hier bereits seit längerem kein Wachstum mehr.

„Im ersten Quartal konnten sowohl der Geschäftsbereich IBM Cloud als auch der Geschäftsbereich Cognitive Solutions stark wachsen, was der robusten Performance in unseren strategischen Verpflichtungen Antrieb gibt“, sagte IBM-Chefin Rometty. Das angestammte Hardware-Geschäft verliert in der Technologie-Branche bereits seit längerem zunehmend an Bedeutung. Deshalb setzt auch IBM immer mehr auf Sicherheitssoftware, Datenanalyse und vor allem auf das Geschäft mit Cloud-Diensten, bei denen Anwendungen auf Servern im Internet ausgelagert werden. In diesem Bereich macht auch die Konkurrenz von Oracle und Microsoft Druck.

Aktie unter Druck

Erstmals seit einem Jahr verfehlte der Konzern mit seinen Quartalszahlen wieder die Prognosen von Analysten, die zwar im Durchschnitt mit einem geringeren Gewinn aber immerhin mit höheren Erlösen gerechnet hatten. Anleger straften IBM daher ab: Die Aktie verlor bereits nachbörslich deutlich und notierte am Mittwoch zuletzt auf der Tradegate-Handelsplattform mit 4,47 Prozent im Minus bei 151,60 Euro je Aktie.

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