Harte Vorwürfe aus Mailand

Mittwoch, 17.05.2017 18:47 von

Der Mailänder Prozess um Bilanzfälschung und Zinsgeschäfte bei Monte dei Paschi geht in eine neue Runde. Jetzt muss die mitangeklagte Deutsche Bank nachweisen, dass sie nicht als „kriminelle Vereinigung“ gehandelt hat.

Es gibt Formulierungen, die klingen einfach nach Mafia. „Internationale kriminelle Organisation“ ist so eine. Genau den Ausdruck gebrauchte der Richter im Mailänder Prozess um Bilanzfälschung und Zinsgeschäfte bei der Krisenbank Monte dei Paschi, ob gewollt oder ungewollt. Die Deutsche Bank, eine der vielen Angeklagten in dem Prozess, der seit Dezember läuft, müsse nun den Beweis erbringen, dass es eben keine solche internationale Organisation über Landesgrenzen hinweg aufgestellt habe, um Verluste der Bank aus Siena zu verschleiern.

Die nächste Anhörung vor der zweiten Strafkammer des Mailänder Gerichts ist in zwei Wochen. Verteidiger Giuseppe Iannaccone versicherte laut Bloomberg nach der Anhörung, dass alles geklärt werden würde.

Die Mailänder Richter sind bisher hart geblieben: Weder wird der Prozess nach Siena verlegt noch aufgeschoben oder gar eingestellt, wie es die Verteidigung verlangt hatte. Der jetzt hinzugekommene Verdacht auf die Bildung einer über Landesgrenzen hinausgehenden „internationalen kriminellen Organisation“ bedeutet nach italienischem Recht, dass die Verjährungsfrist um sechs Jahre nach hinten verschoben wird. Italiens Justiz ist langsam und ein Urteil wird erst nach der dritten Instanz gültig.

Monatelang hatte die Staatanwaltschaft ermittelt, im vergangenen Oktober dann wurde Anklage erhoben, im Dezember begann das Verfahren. Seitdem stehen in Mailand 16 Angeklagte vor Gericht, 13 Personen und drei Institutionen, die Deutsche Bank, ihre Niederlassung in London und der japanische Vermögensverwalter Nomura.

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