Hapag-Lloyd zahlt Dividende – auf Kosten der Substanz

Mittwoch, 28.03.2018 15:24 von

Die Hapag-Lloyd-Aktionäre erhalten erstmals seit dem Börsengang eine Dividende. Doch das Aktionärsgeschenk kommt die Reederei teuer zu stehen.

Das gab es lange nicht mehr bei Hapag-Lloyd. So lange, dass sich der Vorstand auf Anhieb nicht einmal erinnern kann. „Vielleicht war es 2008 oder 2010, dass unsere Gesellschafter zum letzten Mal eine Ausschüttung erhielten“, glaubt Rolf Habben Jansen. Da allerdings war der niederländische Vorstandschef noch nicht an Bord.

Nun findet das Leid der Aktionäre ein Ende. Wie der in 51-jährige Reeder am Nachmittag in der Zentrale am Hamburger Ballindamm verkündete, soll es für das abgelaufene Geschäftsjahr pro Aktie eine Dividende von 57 Cent geben. Nur die Hauptversammlung muss noch zustimmen.

Die Ausschüttung darf getrost als Geschenk an die Eigentümer gewertet werden. Zwar schrieb Deutschlands größte Containerreederei im vergangenen Jahr erstmals wieder schwarze Zahlen – ein Kunststück, das ihr seit Ende 2010 allein im Geschäftsjahr 2015 gelungen war. Doch komplett verdient hat Hapag-Lloyd die Dividende nicht.

Während 2017 unterm Strich ein Nettogewinn von 32 Millionen Euro blieb, sollen 100 Millionen Euro den Gesellschaftern zufließen – allen voran dem chilenischen Großaktionär CSAV (25,5 Prozent Unternehmensanteil), dem Spediteur Klaus Michael Kühne (20,5 Prozent) und der Stadt Hamburg (13,9 Prozent).

„In den vergangenen drei bis vier Jahren haben die Gesellschafter 1,3 Milliarden Euro in das Unternehmen investiert“, rechtfertigte der Vorstandschef die großzügige Geste. Da sei eine solche Ausschüttung seiner Meinung nach fällig gewesen. Nach der Ankündigung ging es mit dem Kurs der Papiere, die bis dahin noch im Minus notiert hatten, um mehr als zwei Prozent nach oben.

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