Großbank Unicredit unter Druck

Montag, 06.02.2017 10:43 von

Der Start der größten Kapitalerhöhung der italienischen Wirtschaftsgeschichte macht Unicredit zu schaffen. Die Aktien der HVB-Mutter fielen am Montagvormittag an der Börse deutlich. Die Bank leidet unter faulen Krediten.

Das größte italienische Geldhaus benötigt 13 Milliarden Euro, um Abschreibungen auf faule Kredite auszugleichen. Aktionäre erhalten für fünf alte Anteilsscheine 13 neue, die zu einem Preis von je 8,09 Euro ausgegeben werden.

Dabei handelt es sich um die größte Kapitalerhöhung der italienischen Wirtschaftsgeschichte. Der italienischen Großbank gehört unter anderem die Münchner Hypo-Vereinsbank. An der Mailänder Börse fielen die Aktien der Mutter um bis zu 3 Prozent auf 12,72 Euro. Der Preis für die Bezugsrechte rutschte um 6,7 Prozent auf 12,18 Euro ab.

Erst in der vergangenen Woche hatte sich Italiens größte Bank mit den Gewerkschaften auf den Abbau von 3900 Jobs im Land geeinigt. Damit seien die Verhandlungen in den Ländern Italien, Deutschland und Österreich abgeschlossen, teilte die Bank mit. Im Dezember hatte CEO Jean Pierre Mustier den Abbau von insgesamt 14.000 Jobs bis 2019 angekündigt.

UniCredit erwartet für 2016 einen Verlust von fast zwölf Milliarden Euro. Schuld seien negative Einmaleffekte, teilte die Bank kürzlich mit. Ohne diese hätten unter dem Strich schwarze Zahlen gestanden. Weitere Details will der italienische Branchenprimus am 9. Februar veröffentlichen.

Unicredit-Chef Mustier macht mit der heutigen Emission Tempo: Die Kapitalerhöhung der Bank startet eine Woche früher als ursprünglich geplant und noch vor der Vorstellung des Jahresergebnisses 2016. In den nächsten fünf Wochen bis zum 10. März will die Bank, an deren Spitze seit vergangenem Herbst der Franzose Mustier steht, den Aktionären einen Rabatt von 38 Prozent auf den Kurs bieten. Bei der letzten Kapitalerhöhung um 7,5 Milliarden Euro vor fünf Jahren hatte der Preisnachlass 43 Prozent betragen.

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