Grünes Lithium aus Deutschland: Vulcan Energy holt Stellantis ins Boot: Berenberg sieht Kurs-Verdopplung!

Montag, 27.06.2022 21:04 von

Grünes Lithium "made in Germany". Ein deutsch-australisches Unternehmen will den begehrten Batterie-Rohstoff aus dem Oberrheingraben fördern. Autohersteller sind neugierig und sichern sich schon jetzt Lieferverträge.

Der nach Fahrzeugabsatz fünftgrößte Autobauer der Welt erwirbt für 50 Millionen Euro rund acht Prozent der Anteile an dem deutsch-australischen Rohstoff-Start-up Vulcan Energy Resources.

Das Jungunternehmen will in einigen Jahren Lithiumhydroxid CO2-neutral aus Thermalwasser im Oberrheingraben gewinnen. Die Energie für die Rohstoff-Förderung soll aus der Erdwärme stammen, die bei den Bohrungen gewonnen wird. Der Oberrheingraben verläuft zwischen Frankfurt und Basel.

Bereits im September hatte sich Vulcan Energy mit Volkswagen einen renommierten Partner ins Boot geholt und eine Liefervereinbarung ab 2026 geschlossen. Analysten der Berenberg Bank schätzen, dass Vulcan nunmehr rund 130 Millionen Euro Barmittel zur Verfügung hat, um sein Bohrprojekt zu finanzieren. Allein die Bohrungen in der ersten Phase dürften jedoch schon 200 Millionen Euro verschlingen, schätzen die Analysten. Ähnliche Deals mit anderen Autobauern könnten also folgen.

Am Aktienmarkt hat das Unternehmen schwierige Monate hinter sich. Da Vulcan Energy bislang keine Gewinne erwirtschaftet, ist der Wert von den Zinserhöhungen der Zentralbanken besonders stark betroffen. Aktuell notiert die Aktie bei rund 4,20 Euro. Nach Ansicht der Berenberg Bank wurde die Aktie übermäßig abgestraft. Das Team um Analyst Andres Castanos-Mollor sieht das Kursziel bei rund 9,40 Euro. Das Risiko des Geschäftsmodells sei ausreichend in den abgestürzten Kurs eingepreist. 

Castanos-Mollor sieht "erhebliches Potenzial", den begehrten Rohstoff lokal und günstig für die Batterie-Industrie zu liefern. "Wir erkennen das Potenzial der direkten Lithiumextraktion (DLE) Technologie zur Herstellung von billigem und nachhaltigem Lithium, einem kritischen Material", schreibt Castanos-Mollor in seinem Bericht zur Aktie. Zu den größten Herausforderungen für das Unternehmen gehöre es, seine Operation im Oberrheingraben auf ein industrielles Level hochzuskalieren.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion

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