Goldman Sachs strukturiert um – Vermögensverwaltung nun auch für Durchschnittsverdiener

Dienstag, 23.10.2018 17:30 von

Die amerikanische Investmentbank gliedert ihre Onlinetochter Marcus in die Sparte ein, in der bislang nur vermögende Kunden angesiedelt waren.

David Solomon drückt weiter aufs Tempo. Erst Anfang des Monats hat er den Chefposten der Investmentbank Goldman Sachs übernommen. Nun kündigte er eine erste wichtige Restrukturierung an. Die Onlinetochter Marcus wird mit der Sparte Investment Management zusammengelegt, die bislang für das Vermögen von ultrareichen Kunden ab 50 Millionen Dollar zuständig war.

Marcus wurde 2016 als Onlinebank gegründet und bietet derzeit Sparkonten und Kleinkredite an. Zum ersten Mal hat sich das verschwiegene Wall-Street-Haus damit für die breite Masse geöffnet. Marcus soll seine Angebote nun Schritt für Schritt ausweiten. Die neu geformte Sparte, die künftig Consumer and Investment Management heißt, signalisiert, dass Marcus’ Produkte sowohl für die vermögenden Klienten als auch für die Durchschnittsverdiener eingesetzt werden sollen.

Es ist eine kleine Revolution. Damit tritt Goldman zum ersten Mal auch in den Wettbewerb zu großen Handelshäusern wie Charles Schwab. Solomon wirft mit diesem Schritt bewusst alte Prinzipien über Bord: Jahrzehntelang musste man ein Vermögen von mindestens zehn Millionen Dollar haben, um überhaupt als Kunde von Goldman Sachs infrage zu kommen. Doch die Zeiten haben sich geändert. Das einst so lukrative Handelsgeschäft hat sich nach der Finanzkrise nicht mehr erholt, auch weil eine Reihe von neuen Regulierungsvorschriften Produkte unattraktiver gemacht haben. Es habe ein paar Jahre gedauert, bis sich Goldman Sachs der neuen Realität angepasst habe, sagt Guy Moszkowski vom Analysehaus Autonomous. „Doch am Ende sind sie strategische Veränderungen eingegangen.“

Marcus spielt eine wichtige Rolle in Goldmans Wachstumsplan. Der sieht vor, bis 2020 mindestens fünf Milliarden Dollar an zusätzlichen Erträgen zu generieren. Dafür muss das Institut auch seine Kundenbasis erweitern.

Deutschland im Visier

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