Gold reagiert positiv auf schwachen US-Arbeitsmarktbericht

Freitag, 03.09.2021 16:17 von

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Der Goldpreis hat positiv auf den schwachen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für August reagiert. In der Spitze sprang die Notiz in einer ersten Reaktion um 20 Dollar nach oben auf 1.830 Dollar/Unze, zuletzt kostete die Unze knapp 1.825 Dollar.

Am Freitag gab das US-Arbeitsministerium bekannt, dass im vergangenen Monat 235.000 Arbeitsplätze ex Agrar neu geschaffen wurden. Die Daten fielen merklich schwächer aus als erwartet, da die Marktprognosen von einem Stellenzuwachs von 720.000 bis 750.000 ausgingen.

Während die August-Daten die Erwartungen deutlich verfehlt haben, nahm das Arbeitsministerium erhebliche Korrekturen nach oben an den Zahlen für Juni und Juli vor, was am Markt fast unterging. Die Juni-Beschäftigungszahlen wurden um 24.000 auf 962.000 gegenüber der Erstberechnung von 938.000 nach oben revidiert. Die Daten für Juli wurden auf 1,053 Mio. Arbeitsplätze nach oben korrigiert, zunächst waren 943.000 neue Jobs ausgewiesen worden. Freilich machen die Korrekturen der Vormonate die schwachen Augustdaten nicht ungeschehen.

Nicht nur, dass das Beschäftigungswachstum im vergangenen Monat schwächer ausfiel als erwartet, positiv für Gold ist auch, dass die Lohninflation weiterhin anzieht. Dem Bericht zufolge stiegen die Löhne im August um 0,6 Prozent, nachdem sie im Juli um 0,4 Prozent gestiegen waren. Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet.

Die Beschäftigungszahlen für August waren am Markt mit Spannung erwartet worden. Einige US-Notenbanker merkten im Vorfeld an, dass ein starker Arbeitsmarkt sie dazu veranlassen könnte, ihre Pläne zur Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe zu beschleunigen.

Ökonomen meinen nun, dass die enttäuschenden Daten die Fed zwingen könnten, diese Pläne zu verschieben. Kitco zitierte Paul Ashworth, Chefvolkswirt für die USA bei Capital Economics. Ashworth merkte demnach an, dass die jüngsten Beschäftigungszahlen die Fed in eine sehr schwierige Lage brächten. Die Daten zeigten, dass die Corona-Pandemie und die sich ausbreitende Delta-Variante den derzeitigen Aufschwung behinderten. Das Ausmaß der Verlangsamung des Beschäftigungswachstums schließe eine Ankündigung eines Taperings auf der FOMC-Sitzung in diesem Monat nahezu aus. Sollte die Schwäche am Arbeitsmarkt anhalten, könnte die Debatte um eine Drosselung der Anleihekäufe bis Anfang kommenden Jahres verschoben werden.

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