Giuseppe Conte – vom Schattenminister zum Ministerpräsidenten

Montag, 21.05.2018 19:18 von

Die Chefs von Lega und Fünf Sterne haben sich gegenseitig blockiert. Stattdessen soll ein Jura-Professor ohne politische Erfahrung Italien führen.

Seinen Namen hatte keiner auf dem Schirm. Zehn andere Kandidaten wurden genannt in den italienischen Medien, die sich mehr um die Personalie als die politischen Inhalte der neuen Regierung von Fünf Sterne und Lega kümmerten. Am Ende aber lief es auf Giuseppe Conte hinaus, den Jura-Professor, der der Fünf-Sterne-Bewegung nahesteht, aber kein Parteimitglied ist.

Gemeinsame Fotos von ihm und Parteichef Luigi Di Maio gibt es bereits. Denn der 54-Jährige gehörte dem Schattenkabinett an, das die Fünf Sterne im Wahlkampf vorstellten.

Conte, geboren in Apulien, sollte Minister für Entbürokratisierung werden. „Ich habe aus Verantwortung das Angebot angenommen, mit Di Maio zu arbeiten, und werde mich einsetzen für ehrgeizige Ziele: die öffentliche Verwaltung effizienter machen und die Zusammenarbeit der Behörden vereinfachen.“

Das ist in der Tat eines der ganz großen Probleme Italiens, die das Wachstum behindern und ausländische Investoren abschrecken. Wenn es Conte als Premier schafft, die Bürokratie zu entfilzen und moderner zu machen, kann er sein Land ein großes Stück nach vorne bringen.

Erfahrungen in der Politik hat er nicht. Dafür ein hochkarätiges akademisches Curriculum mit vielen internationalen Stationen. Nach dem Jurastudium in Rom war er in Yale, an der Sorbonne, in Cambridge und an der New York City University. Englisch dürfte also kein Problem sein für ihn – im Gegensatz zu Luigi Di Maio und Matteo Salvini (Parteichef der Lega), die beide keine Fremdsprachen beherrschen.

Conte ist Dozent für Zivilrecht an der Universität Florenz und hat in Rom eine große Anwaltskanzlei. Beschrieben wird er als sehr sportlich, er ist ein Tifosi des AS Rom.

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