Gewerkschafter zu Linde: Untersuchung von Aktienkauf belastet Fusion

Freitag, 03.02.2017 18:55 von

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Gewerkschaften dringen auf rasche Aufklärung des Insiderverdachts gegen Linde -Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann sagte dem "Manager Magazin" (Freitag), Berichte über Insidergeschäfte sorgten für viel Unsicherheit. Der Zeitplan für den geplanten Zusammenschluss des Gasekonzerns Linde mit dem US-Konkurrenten Praxair müsse hinterfragt werden. IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis sagte: "Der Vorwurf von Insidergeschäften belastet natürlich die beabsichtigte Fusion." Umso wichtiger sei eine schnelle Klärung.

Reitzle hatte zwei Monate vor Bekanntgabe der Fusionspläne für eine halbe Million Euro Linde-Aktien gekauft. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) leitete eine förmliche Untersuchung wegen Insiderverdachts ein. Das wurde Mitte Januar bekannt, ein Linde-Sprecher lehnte damals jeden Kommentar ab. Nach Informationen des "Manager Magazins" hat Reitzle dem Aufsichtsrat gegenüber erklärt, er sehe sich rechtlich abgesichert.

Linde und Praxair versuchen erneut einen Zusammenschluss. Die Arbeitnehmer bei Linde sehen die Fusion skeptisch. Der Betriebsratschef und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Dieter Katte hatte betont, der Konzernsitz und die genauen Rechte der Arbeitnehmervertreter seien noch zu klären. Laut Linde werden sich die Verhandlungen mit Praxair noch einige Monate hinziehen./rol/DP/he

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