Fresenius bläst Milliarden-Übernahme ab

Montag, 23.04.2018 06:44 von

Es schien alles schon in trockenen Tüchern: Gesundheitskonzern Fresenius wollte das US-Generika-Unternehmen Akorn übernehmen. Nach anonymen Hinweisen gab es aber eine Prüfung – und danach nun eine Absage.

Fresenius lässt die zweitgrößte Übernahme in der Firmengeschichte platzen. Der Bad Homburger Gesundheitskonzern kündigte die Vereinbarung über den rund 4,4 Milliarden Euro schweren Zukauf des US-Generika-Unternehmens Akorn auf. Die Amerikaner hätten mehrere Vollzugsvoraussetzungen nicht erfüllt, teilte Fresenius am Sonntagabend mit. Der Entscheidung lägen unter anderen schwerwiegende Verstöße gegen Vorgaben der US-Gesundheitsbehörde FDA zur Datenintegrität bei Akorn zugrunde, die während der von Fresenius eingeleiteten, unabhängigen Untersuchung gefunden worden seien.

Die Übernahme wackelt bereits seit einigen Wochen. Fresenius ließ nach anonymen Hinweisen prüfen, ob Akorn falsche Angaben bei der Produktentwicklung gemacht hat. Im Februar stellte der Dax-Konzern die Transaktion öffentlich in Frage. Akorn wäre der zweitgrößte Zukauf in der Fresenius-Geschichte nach der Akquisition des spanischen Klinkbetreibers Quironsalud für 5,8 Milliarden Euro vor gut einem Jahr gewesen.

Akorn widersprach den Anschuldigungen von Fresenius. Es gebe keinen Grund, die Kaufpläne zu stoppen, teilte das US-Unternehmen später mit. Akorn wolle seine Rechte in der verbindlichen Fusionsvereinbarung durchsetzen.

Fresenius bestätigte den Konzernausblick für 2018. Das im Dax notierte Unternehmen erwartet unverändert einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes zwischen fünf und acht Prozent. Das Konzernergebnis soll währungsbereinigt um sechs bis neun Prozent steigen (exklusive der Kosten für die Weiterentwicklung des Biosimilars-Geschäfts um rund zehn bis 13 Prozent). Die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) hatte am vergangenen Samstag die Veräußerung ihres Mehrheitsanteils am Ärzte-Netzwerk Sound Inpatient Physicians Holdings angekündigt. Der daraus erwartete Buchgewinn vor Steuern von rund 800 Millionen Euro sei im Konzernausblick von Fresenius für 2018 nicht berücksichtigt.

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