Frankreich steht bei Air France vor einem Scherbenhaufen

Montag, 07.05.2018 14:41 von

Der Chef ist von Bord, das Betriebsklima vergiftet, der Aktienkurs im Sturzflug: Bei der staatseigenen Air France ist die Lage verfahren.

Ein Absturz der Aktie um dreizehn Prozent: Das war die Reaktion der Börse am Montagmorgen auf die Krise, in die der Luftfahrtkonzern Air France-KLM mit dem Rücktritt von Vorstandschef Jean-Marc Janaillac rutscht.

Der erst seit 22 Monaten amtierende Chef hatte seinen Rückzug bekanntgegeben, nachdem eine deutliche Mehrheit der Mitarbeiter in einem Referendum am Freitag seinen Kompromissvorschlag einer Lohnerhöhung um sieben Prozent in vier Jahren abgelehnt hatte. Seit Wochen wird bei Air France immer wieder gestreikt, am Montag war es der 14. Tag mit Ausständen.

Eine Nachfolgelösung gibt es noch nicht. Der Verwaltungsrat hat Janaillac gebeten, bis Mitte Mai im Amt zu bleiben, damit Zeit ist, um zumindest einen Übergangschef zu finden. Das könnte Anne-Marie Idrac sein, die früher bei der staatlichen Bahngesellschaft SNCF in leitender Position war. Vielleicht nicht unbedingt ein gutes Signal an die Air-France-Beschäftigten, sieht man sich die aktuellen Probleme bei der SNCF an.

Die Regierung hat damit begonnen, den Druck auf die Streikenden zu erhöhen. Der französische Staat hält noch 14 Prozent der Aktien und ein Viertel der Stimmrechte. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sagte im Fernsehen: „Der Staat wird nicht die Probleme bei Air France lösen und für die Schulden der Fluggesellschaft aufkommen.“ Wenn Air France seine Wettbewerbsfähigkeit nicht anpasse und auf einen vergleichbaren Stand wie Lufthansa und British Airways komme, „dann könnte das Unternehmen vom Markt verschwinden.“

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