Finanzmarkt: Das wird für Bitcoin und Krypto diese Woche wichtig

Montag, 29.04.2024 06:00 von

Der neuste Zinsentscheid der Fed, frische Daten vom US-Arbeitsmarkt sowie Quartalsberichte von Microstrategy und Coinbase beeinflussen diese Woche die Kursentwicklung von Bitcoin (BTC).

Der Kryptomarkt scheint im Zuge weiter angestiegener US-Verbraucherpreise vorerst die Luft ausgegangen zu sein. Trotz starker Kurserholungen am US-Aktienmarkt infolge sehr guter Quartalszahlen von Microsoft und Google konnte Bitcoin (BTC) in der zweiten Wochenhälfte nicht an seinen bullishen Handelsauftakt nach dem Halving anknüpfen. Mit einem Kursrückgang von 2,9 Prozent auf 63.129 US-Dollar beendete die Krypto-Leitwährung die vierte Handelswoche in Folge mit einem Kursabschlag. Auch die Mehrheit der Altcoins folgte der schwachen Kursentwicklung von Bitcoin und verlor auf Wochensicht an Wert. Hingegen zeigte sich die größte alternative Kryptowährung Ethereum (ETH) unerwartet bullish und schloss die Woche mit einem Kursplus von 3,7 Prozent bei 3.295 US-Dollar ab.

Ob die Käuferseite den Bitcoin-Kurs in der neuen Handelswoche weiter stabilisieren kann, hängt wie immer auch von den neuesten Wirtschaftsdaten aus den USA ab. Doch welche Termine stehen in dieser Handelswoche an? Ein Überblick.

Die wichtigsten Wirtschaftsdaten der Woche

Die neue Handelswoche beginnt mit den neusten Daten zum US-Verbrauchervertrauen am morgigen Dienstag. Zur Wochenmitte folgt zunächst der aktuelle JOLTS-Stellenreport am Nachmittag, bevor am Mittwochabend die Federal Reserve Bank (Fed) in der dritten Leitzinssitzung in 2024 ihre Zinsentscheidung bekannt gibt. Zum Wochenschluss am Freitag folgt schließlich der US-Arbeitsmarktbericht NFP sowie die Veröffentlichung der neusten Arbeitslosenquote. Nachdem die US-Berichtssaison in der Vorwoche ihren Höhepunkt hatte, folgen in dieser Handelswoche Quartalszahlen der US-Technologiegiganten Amazon am Dienstag und Apple am Donnerstag.

Zusätzliche schauen Kryptoanleger auf die Präsentation der neusten Quartalszahlen von Microstrategy am Montagabend. Zuletzt waren die Chancen für Michael Saylors Unternehmen zeitnah in den wichtigsten US-Aktienindex S&P500 aufgenommen zu werden, deutlich angestiegen. Ein starker Quartalsbericht dürfte das Unternehmen diesem Ritterschlag näher bringen. Zudem präsentieren mit dem auch im Kryptobereich aktiven Zahlungsdienstleister Paypal am Dienstagmittag sowie dem Bitcoin-Miningunternehmen Riot Plattforms am Dienstagabend weitere, für den Kryptosektor relevante Unternehmen ihr neustes Zahlenwerk. Darüber hinaus öffnen die US-Kryptobörse Coinbase, die auch als BTC Verwahrdienst mehrerer Spot-ETF Anbieter fungiert, sowie der Krypto-Zahlungsdienstleister Block Inc. des Twitter Gründers Jack Dorsey am Donnerstagabend ihre aktuellen Quartalsberichte. Anleger im Kryptosektor müssen in Anbetracht dieser Menge an relevanten Unternehmenszahlen mit erhöhter Volatilität bei Bitcoin und Co. rechnen.

US-Verbrauchervertrauen zu Wochenanfang

Dienstag, 30. April 2024: Um 16:00 Uhr (MEZ) gibt das Conference Board (CB) die monatlichen Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen für den Monat April bekannt. Die Einschätzung der Privathaushalte zur konjunkturellen Entwicklung in den USA lag im Vormonat mit 104,7 erneut unter den Analystenschätzungen von 106,9. Damit wurden die Expertenprognosen den zweiten Monat in Folge verfehlt. Der Optimismus der US-Konsumenten scheint sich nach einer deutlichen Aufhellung im Januar nun abermals einzutrüben. Auch für den April rechnen die Marktbeobachter mit einem weiteren Rückgang auf 104,0. Sollten die neuen Verbraucherdaten nicht überzeugen können und die Erwartungen treffen oder sogar unterbieten, sind weitere Gewinnmitnahmen am Aktien- und Kryptomarkt vorstellbar. Ob sich besser als erwartete Zahlen im Umkehrschluss positiv auf den Bitcoin-Kurs auswirken werden, bleibt abzuwarten. Zuletzt konnten selbst positive Kursentwicklungen am US-Aktienmarkt keine nachhaltig bullishen Impulse geben. Mit erhöhter Volatilität, insbesondere bei signifikanten Abweichungen von den Analystenschätzungen, muss in Anbetracht der fragilen Lage an den Finanzmärkten weiterhin gerechnet werden.

JOLTS Stellenreport zur Wochenmitte

Mittwoch, 1. Mai 2024: Das Bureau of Labor Statistics veröffentlicht um 16:00 Uhr (MEZ) den neusten JOLTs Stellenreport. Im Vormonat fiel die Zahl freier Stellen sogar deutlicher, als ohnehin von den Experten erwartet worden war. Mit 8,75 lag die Anzahl freier Stellen unter der Prognose von 8,76 Millionen. Für die neusten Zahlen rechnen die Experten mit einer weiter sinkenden Anzahl unbesetzter Arbeitsstellen von lediglich 8,68 Millionen. Haben die Unternehmen wider Erwarten mehr neue Stellen geschaffen als erwartet, dürfte sich die Spendierfreudigkeit der US-Privathaushalte perspektivisch wieder stabilisieren, was sich in der Folge positiv auf die Kurse am Aktienmarkt wie auch im Kryptosektor auswirken könnte. Haben die Firmen in den USA jedoch sogar weniger neue Stellen geschaffen als prognostiziert, würde sich die Wahrscheinlichkeit einer Stagflation, also einer stagnierenden Wirtschaft bei gleichzeitig weiter ansteigender Inflation abermals erhöhen. Ein schwacher JOLTS-Report könnte als Gegenwind für den zuletzt wie starken US-Aktienmarkt wirken und in der Folge auch die Kurse am Kryptomarkt belasten.

US-Leitzinssitzung am Mittwochabend

Mittwoch, 1. Mai 2024: Um 20:00 Uhr (MEZ) veröffentlicht die US-Notenbank Fed ihre dritte Zinsentscheidung im Jahr 2024. Nach sechs Leitzinssitzungen ohne eine Leitzinsanpassung wird auch im Vorfeld dieser Zinsentscheidung nicht mit einer Veränderung gerechnet. Insbesondere die wieder zunehmende Inflationsrate von 3,1 Prozent vor zwei Monaten auf aktuell 3,5 Prozent, hat die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung zuletzt abermals reduziert.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Anleger laut CME-Watchtool zu 97 Prozent mit keiner Zinssenkung rechnen. Die Mehrheit der Marktteilnehmer plant nun frühstens im September mit einer Zinsreduktion um 25 Basispunkte. Von ursprünglich sechs erhofften Zinssenkungen ist aktuell lediglich noch eine geblieben. Solange sich der US-Arbeitsmarkt zudem ebenfalls weiter robust zeigt, dürfte die Federal Reserve keinen Grund sehen, ihre Geldpolitik plötzlich zu ändern. Dass die Arbeitslosenquote mit 3,8 Prozent zuletzt ebenfalls unter der Erwartungen von 3,9 Prozent lag, stützt die hawkishe Haltung der Zentralbank zusätzlich.

Um einen erneuten, nachhaltigen Anstieg der Inflationsrate, die zuletzt vier Monate in Folge über den Expertenerwartungen lag, auszuschließen, ist der Handelsspielraum der US-Notenbank für eine zeitnahe Zinssenkung zudem begrenzt. Da nicht mit einer Senkung gerechnet wird, werden die Marktteilnehmer ihr Augenmerk auf die Aussagen des Fed-Chefs Powell bei der anschließenden Pressekonferenz um 20:30 Uhr legen. Jegliche Hinweise auf eine unerwartete geldpolitische Änderung in den kommenden Monaten dürfte unmittelbar zu erhöhter Volatilität am Finanzmarkt führen.

US-Arbeitsmarktbericht sowie US-Arbeitslosenquote zum Wochenschluss

Freitag, 3. Mai 2024: Am letzten Tag der Handelswoche präsentiert das Bureau of Labor Statistics um 14.30 Uhr (MEZ) die neuesten US-Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft für den Vormonat April. Im März lag die Anzahl neu geschaffener Stellen mit 303.000 zum dritten Mal in Folge signifikant über der Prognose von 212.000 neuen Arbeitsplätzen. Es gilt jedoch anzumerken, dass die NFP-Daten mehrfach nachträglich revidiert wurden. Für den abgelaufenen Monat rechnen die Experten mit einer Abkühlung und lediglich 210.000 neu geschaffenen Stellen. Nur wenn die Analystenerwartungen wie zuletzt im Oktober wider Erwarten verfehlt werden, und tatsächlich unter der ohnehin konservativen Schätzung liegen sollte, könnte die US-Notenbank Fed diese Entwicklung bei ihren zukünftigen Zinsentscheidungen wieder stärker berücksichtigen.

Wird die Analystenprognose wie in den Vormonaten jedoch deutlich geschlagen, und der US-Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust, kann die US-Notenbank ihren Fokus vorerst unverändert auf der Inflationsentwicklung belassen. Der US-Aktienmarkt und in der Folge womöglich auch der Kryptosektor dürften von starken Arbeitsmarktdaten profitieren.

Zeitgleich wird die US-Arbeitslosenquote für den Vormonat präsentiert. Die Schätzung der Marktexperten liegt bei 3,8 Prozent. Im März war die Arbeitslosenquote entgegen der Analystenerwartungen um 0,1 Prozent auf 3,8 Prozentpunkte gefallen und lag damit unter den Markterwartungen. Sollte die Arbeitslosenquote abermals gesunken sein, wäre dieses ein weiteres Indiz für einen robusten US-Arbeitsmarkt. Wie stark sich ein erneuter Rückgang der Arbeitslosenquote auf den Finanzmarkt auswirken könnte, bleibt abzuwarten. Eine Verringerung könnten die Anleger zumindest in einer Erstreaktion honorieren.

Ist die Arbeitslosigkeit hingegen wieder leicht angestiegen, wäre das laut Aussagen von Fed-Chef Powell dennoch kein Grund für eine geldpolitische Richtungsänderung, da die US-Notenbank ohnehin mit weiter steigenden Arbeitslosenzahlen rechnet. Die Investoren könnten eine Schwäche am Jobmarkt daher bearish bewerten.

 
Source: BTC-ECHO

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