EZB-Präsident: 'Wir manipulieren den Wechselkurs nicht'

Montag, 06.02.2017 17:10 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat Wechselkursmanipulationsvorwürfe aus den USA zurückgewiesen. "Wir sind keine Währungsmanipulatoren", sagte Draghi am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel.

Die EZB habe zuletzt im Jahr 2011 am Devisenmarkt interveniert. Damals seien die Eingriffe aber im Rahmen der G7-Staaten durchgeführt und abgesprochen gewesen. Zuletzt habe es in den 1970er und 80er Jahren einen Abwertungswettlauf gegeben, so Draghi.

US-Präsidentenberater Peter Navarro hatte Deutschland vorgeworfen, in seinen Handelsbeziehungen von einer "extrem unterbewerteten impliziten Deutschen Mark" zu profitieren. Er warf Deutschland vor, die USA und die EU-Partner durch einen schwachen Euro "auszubeuten". Draghi verwies hier auf Aussagen des US-Finanzministeriums, nach denen Deutschland den Wechselkurs nicht manipuliere.

Draghi sprach sich zudem gegen eine Rücknahme der in der Finanzkrise umgesetzten Regulierungen des Finanzsektors aus. Diese hätten zu einer Stabilisierung des Finanzsystems beigetragen. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag mit einer Anordnung die strengeren Regelungen für die US-Finanzindustrie aus der Zeit der Finanzkrise in Frage gestellt./jsl/tos/he

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