Ex-IWF-Chefvolkswirt Rajan erhält Deutsche-Bank-Preis

Mittwoch, 06.02.2013 11:46 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit seinen Analysen hat der frühere IWF-Chefökonom Raghuram G. Rajan eine entscheidende Grundlage gelegt, um das Dilemma der Politik zwischen Sparen und Wachstum auf beiden Seiten des Atlantiks zu verstehen. Auch dafür wird der Finanz-Professor der Booth School of Business der Universität Chicago mit dem Deutsche Bank Prize in Financial Economics 2013 ausgezeichnet, wie das Center for Financial Studies (CFS) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Rajan habe nachdrücklich die Zwecklosigkeit exzessiver Ausgabenpolitik aufgezeigt. Der Chefberater des indischen Finanzministeriums sei einer der wenigen Ökonomen, die vor der Finanzkrise gewarnt hatten, bevor diese 2008 schließlich ausbrach.

"Raghuram G. Rajans Arbeiten erstrecken sich über eine eindrucksvolle Bandbreite von finanzökonomischen Themen mit höchster Relevanz für die Entwicklung von Volkswirtschaften weltweit", begründete der Jury-Vorsitzende und CFS-Direktor Michael Haliassos die Entscheidung der internationalen Jury. Dazu gehörten die Auswirkungen finanzieller Entwicklung auf Wachstum, Banken- und Finanzkrisen sowie auf Unternehmensfinanzierung und Steuerung: "Seine Arbeiten begründen völlig neue empirische und theoretische Herangehensweisen mit weitreichenden politischen Implikationen."

Der vom Stiftungsfonds Deutsche Bank geförderte Wissenschaftspreis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vom CFS und der Goethe-Universität Frankfurt vergeben. Die Verleihung ist am 26. September in Frankfurt geplant. Zuletzt war 2011 der Harvard-Professor Kenneth Rogoff mit diesem Preis ausgezeichnet worden./hqs/DP/hbr

Weitere Themen