Ermittlungen im Cum-Ex-Skandal: Freshfields erneut durchsucht

Donnerstag, 22.11.2018 18:08 von

Als es in der Finanzkrise um die Rettung von Banken ging, erhielt die Kanzlei millionenschwere Mandate vom Staat. Dann half sie den Geldhäusern, den Staat zu schröpfen.

Wieder eine Razzia, wieder bei Freshfields. Unter Führung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt durchsuchten Ermittler in der vergangenen Woche Frankfurter Büros der internationalen Spitzenkanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer. Ein Behördensprecher bestätigte dem Handelsblatt, dass die Ermittler in Sachen Cum-Ex unterwegs waren, nannte aber keine Namen.

In dem Cum-Ex-Skandal gibt es inzwischen weit über hundert Beschuldigte. Die Akteure handelten dabei Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividendenanspruch. Ziel war die Erstattung von nicht abgeführten Kapitalertragsteuern. Jahrelang gelang das Spiel, unter dem Strich fehlten zwölf Milliarden Euro in der Steuerkasse.

Die Durchsuchung in Frankfurt richtet sich nach Informationen des Handelsblatts um mutmaßlich illegale Handlungen rund um die Maple Bank. Das Geldhaus mit kanadischen Wurzeln soll in Deutschland schädliche Geschäfte im Umfang von 486 Millionen Euro getätigt haben. Davon konnte die Bank 103 Millionen Euro nicht realisieren, 69 Millionen Euro zahlte sie zurück.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt weitete die Ermittlungen nun aus und verdächtigt aktuell 18 Personen, Steuern in großem Ausmaß hinterzogen oder Beihilfe geleistet zu haben. Unter den Beschuldigten sind zwei namhafte Partner von Freshfields, einer von ihnen der weltweit ranghöchste Steuerexperte.

Freshfields bestätigte die Durchsuchung, ließ konkrete Fragen aber unbeantwortet. „Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass unsere Beratung rechtlich nicht zu beanstanden war“, sagte ein Kanzleisprecher. „Unsere Beratung entsprach immer der jeweils geltenden Rechtslage. Daher sehen wir einer eventuellen gerichtlichen Prüfung zuversichtlich entgegen.“

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