Eine Lösung, aber keine gute

Mittwoch, 07.09.2016 15:40 von

Die gute Nachricht: die Commerzbank hat endlich einen neuen Aufsichtsratschef gefunden. Die schlechte: Es ist wieder ein interner Kandidat. Mehr Unabhängigkeit hätte der Bank gut getan.

Auch eine lange Suche geht irgendwann mal zu Ende. Die Commerzbank teilte am Mittwoch mit, endlich einen Nachfolger für ihren langjährigen Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller gefunden zu haben. Monatelang hatte Deutschlands zweitgrößte Bank verzweifelt nach einem neuen Chefkontrolleur gesucht, selbst eine Findungskommission unter BDI-Chef Markus Kerber konnte nicht helfen. Die Suche ist zu Ende, das ist gut. Allerdings ist das auch schon der einzig positive Aspekt der Nachricht.

Denn mit Stefan Schmittmann soll der Hauptversammlung im Mai 2018 ein Aufsichtsratschef zur Wahl vorgeschlagen werden, der bis Ende des vergangenen Jahres noch Risikovorstand der Commerzbank war. Nach Klaus-Peter Müller zieht also erneut ein interner Kandidat an die Spitze des Kontrollgremiums. Für das dringend notwendige Aufräumen in der Bank dürfte dem 59-Jährigen schlicht die Unabhängigkeit von seinen früheren Vorstandskollegen fehlen. Die Vergangenheit verklären, das hat die Bank lange genug gemacht, neue Impulse wären dringend nötig gewesen.

Schon mit dem jetzigen Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller zog 2008 ein Oberkontrolleur ein, der mehr für die Vergangenheit der Bank steht als für ihre Zukunft. Im Gegenteil, Müller wechselte von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender direkt an die Spitze des Kontrollgremiums. Bitter war das vor allem, weil Müller in den Jahren zuvor als Chef der Bank zahlreiche Fehlentscheidungen traf, unter denen das Institut noch heute leidet. So verantwortete Müller die Fusion mit der Dresdner Bank im Sommer 2008 und musste nur kurze Zeit später mit ansehen, wie die Bank im Zuge der Finanzkrise mit Steuergeldern gerettet werden musste.

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