Ein politisch explosiver Gasfund vor Zypern

Samstag, 10.02.2018 08:17 von

Experten entdecken Erdgas vor der Küste Zyperns. Aber der Fund birgt politischen Sprengstoff: Die Türkei greift nach den Bodenschätzen.

Lange war es nicht mehr als eine Hoffnung, jetzt scheint es zur Gewissheit zu werden: Vor den Küsten der Insel Zypern schlummern offenbar bedeutende Erdgasvorkommen. Am Donnerstag meldete der italienische Energiekonzern Eni einen Gasfund südwestlich der Insel. „Calypso“ haben die Italiener das Vorkommen genannt, auf das sie bei Bohrungen im Explorationsfeld Block 11 stießen. „Das sind gute Nachrichten“, freut sich der zyprische Energieminister Giorgos Lakkotrypis.

Seit im östlichen Mittelmeer vor den Küsten Israels und Ägyptens große Gasvorkommen entdeckt wurden, hoffen auch die Zyprer auf wertvolle Bodenschätze vor ihrer Insel. Bisher müssen sie alle fossilen Brennstoffe importieren. Eine eigene Erdgasförderung würde nicht nur die Leistungsbilanz entlasten. Zypern, das noch vor fünf Jahren am Rand des Staatsbankrotts stand, könnte auch Energie-Lieferant für die EU werden. Experten der staatlichen zyprischen Öl- und Gasgesellschaft CNHC schätzen die Vorkommen auf mindestens 60 Billionen Kubikfuß (tcf). Eine Studie der Royal Bank of Scotland (RBS) bezifferte 2012 den Marktwert der mutmaßlichen Gasvorräte auf „mehr als 600 Milliarden Euro“. Damit ist die „Pleite-Insel“, wie Zypern in manchen Boulevard-Medien während der Euro-Krise genannt wurde, womöglich eine „Schatzinsel“.

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