„Ein Angriff auf das Herz der Marke Opel“

Mittwoch, 04.07.2018 09:30 von

Der Opel-Betriebsrat reagiert entsetzt auf PSA-Pläne zur Zerschlagung des Autobauers – und zitiert den Firmenchef zur Betriebsversammlung.

In Rüsselsheim ist die Unruhe groß. Nachdem die französische Tageszeitung „Le Monde“ am Dienstagabend berichtet hatte, dass die Opel-Mutter PSA (Peugeot Citroën) große Teile des Forschungs- und Entwicklungszentrums der deutschen Traditionsmarke veräußern will, reagiert der Opel-Betriebsrat nun mit scharfen Worten. „Unsere Haltung dazu ist klar: Ein (Aus-)Verkauf der Opel-Entwicklung würde Opel die Zukunft nehmen“, heißt es in einem internen Rundschreiben an die Beschäftigten, das dem Handelsblatt vorliegt.

Und weiter: „IG Metall und Gesamtbetriebsrat werden einem solchen Angriff auf das Herz der Marke Opel und die Beschäftigung im ITEZ nicht kampflos hinnehmen“. Im Entwicklungszentrum (ITEZ) am Stammsitz von Opel in Rüsselsheim arbeiten fast 8000 Ingenieure.

PSA scheint aber für nur noch etwa die Hälfte von ihnen eine längerfristige Verwendung zu sehen. Denn die französische Opel-Mutter erwägt, Kernbereiche wie die Antriebssparte, das Fahrzeug-Engineering und die Werkezug- und Lackiertechnik der Rüsselsheimer zu verwerten.

Das Handelsblatt hatte bereits Ende Mai über derartige Pläne berichtet. Allerdings gab es damals noch keine ernsthaften Interessenten. Das scheint sich nun geändert zu haben. Wie „Le Monde“ berichtet, wurden die genannten Bereiche mehreren Ingenieurbüros zum Kauf angeboten, darunter den französischen Konzernen Altran, Akka, Segula und der deutschen Firma Bertrandt. Mit Altran soll sich PSA bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen befinden.

Der Betriebsrat bewertet dieses Vorgehen als Affront gegenüber der Belegschaft. Schließlich hätten die Arbeitnehmervertreter dem angedachten Personalabbau zur Sanierung von Opel in der Höhe von 3.700 Stellen im Mai nur deswegen zugestimmt, weil das Management versichert habe, dass es keine konkreten Verkaufsabsichten für Teile des Entwicklungszentrums gäbe.

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