Edelmetall vor wichtiger Marke: Silber mit Aufholpotenzial: Frischer Wind nach dem Ausbruch

Montag, 11.03.2024 06:45 von

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Im Sog des anziehenden Goldpreises legte auch Silber zuletzt deutlich zu. Von der Dynamik vorangegangener Preisanstiege ist Silber aber noch weit entfernt und besitzt deshalb gehöriges Aufholpotential.

Im Sog des anziehenden Goldpreises legte auch Silber zuletzt deutlich zu. Von der Dynamik vorangegangener Preisanstiege ist Silber aber noch etwas entfernt. Das muss nicht so bleiben und könnte sich bereits kurzfristig ändern. Der nächste Preisschub scheint sich anzubahnen.

Während Korrekturen im Edelmetallsektor nicht selten langwieriger Natur sind, sieht es bei Aufwärtsbewegungen meistens anders aus. Diese verlaufen oftmals sehr dynamisch und dauern auch nicht unbedingt sonderlich lange an.

Silber spielt innerhalb des Sektors eine ambivalente Rolle. Während Gold das „Sicherer-Hafen-Argument“ für sich in Anspruch nimmt und gesucht wird, wenn es darum geht, sich gegen Unbilden jedweder Couleur abzusichern, greift man auf „richtige“ Industriemetalle zurück, will man auf eine nachhaltige Erholung der Konjunktur setzen. Silber steht irgendwo dazwischen. Zurückliegende Bewegungen haben jedoch gezeigt, was für Silber machbar ist.

Um die aktuelle Situation zu bewerten, bieten sich verschiedene Ansätze an.

Die Gold-Silber-Ratio

Ein bewährtes Mittel ist beispielsweise die Einordnung der aktuellen Gold-Silber-Ratio. Salopp umschrieben, gibt die Ratio an, wie viele Unzen Silber man benötigt, um eine Unze Gold zu bekommen. Aktuell notiert Gold bei knapp 2.160 US-Dollar und Silber bei 24,3 US-Dollar. Entsprechend beträgt die Gold-Silber-Ratio derzeit knapp 89.

Bereits in den letzten Monaten bewegte sich diese Ratio zumeist in einer Spanne von 80 bis 90. Blickt man allerdings weiter in die Vergangenheit zurück, dann liegt dieses Niveau über dem langfristigen Durchschnitt von etwa 60. Das spricht per se erst einmal für eine gewisse Unterbewertung von Silber gegenüber Gold.

Mit langfristigen Durchschnitten ist das aber so eine Sache. Aber selbst, wenn sich die Gold-Silber-Ratio wieder der unteren Begrenzung der in den letzten Monaten gültigen Spanne (80 bis 90) annähern würde, hätte Silber ein theoretisches Nachhol- bzw. Aufwärtspotential von etwas mehr als 10 Prozent bei gleichbleibenden Goldpreisen. Ein anderer Weg, wie sich die Ratio in Richtung 80 entwickeln könnte, ist (aus bullischer Sicht) deutlich unschöner und wäre über eine Korrektur um 10 Prozent bei Gold bei gleichbleibenden Silberpreisen.

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Nun wird es allerdings sehr wahrscheinlich nicht dazu kommen, dass sich das eine Edelmetall um 10 Prozent bewegt und das andere verharrt währenddessen auf einem gleichbleibenden Niveau. Wahrscheinlicher ist es, dass sich das Ganze über unterschiedliche Bewegungsdynamiken angleicht, sollte es dazu kommen; also dass Silber innerhalb eines Zeitraums beispielsweise deutlicher steigt, als Gold oder weniger stark verliert, als Gold. Das bringt uns wiederum nahtlos zu den charttechnischen Aspekten.

Chartbild von Silber immer bullischer

Aus charttechnischer Sicht hat sich bei Silber zuletzt einiges getan. Aus einer starken Basis (=Unterstützungsbereich 22,0 US-Dollar / 21,9 US-Dollar) heraus nahm Silber Fahrt auf. Der bis dahin gültige Abwärtstrend wurde durchbrochen. Dieser Ausbruch wurde wiederum durch die Rückeroberung der Preisbereiche von 23 US-Dollar und 23,5 US-Dollar bestätigt. In diesem Zusammenhang wurde gleichzeitig die 200-Tage-Linie bullisch gekreuzt. Mit den 24 US-Dollar übersprang Silber zudem die nächste wichtige Hürde.

Der Vorstoß entwickelt offenkundig zunehmend Dynamik. Sollten nun auch noch die nächsten potentiell, limitierenden Preisbereiche bei 24,5 US-Dollar und 25 US-Dollar geknackt werden, wäre der Weg kurzfristig in Richtung 26 US-Dollar frei.

Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte


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