Draghi rechnet mit seinen Kritikern ab

Freitag, 22.11.2013 17:20 von

Europas Finanzbranche gibt sich zuversichtlich auf dem Weg zu einem vereinten Europa. Dennoch rückt Wachstumslokomotive Deutschland stärker in den Fokus der Kritiker.

Die Alte Oper in Frankfurt ist weiträumig abgesperrt , der rote Teppich ist ausgerollt. Kein Wunder, das Who-is-Who der Finanzbranche hat sich versammelt für das exklusive Branchentreffen, den European Banking Congress. Deutschland gilt zwar als eigentliche Wachstumslokomotive der Euro-Zone, stand beim Kongress am Freitag aber stärker im Fokus, als es manchem wohl lieb war.

Zunächst nutzt Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) die Chance, einiges klarzustellen. Während seiner Rede vor dem mehrheitlich deutschen Finanzpublikum versucht der Italiener, sich für seine jüngsten Taten zu rechtfertigen. Im Hinblick auf die weitgehend deutsche Kritik an der letzten Zinssenkung erklärte der Italiener: "Liebe Freunde, die EZB muss in ihrem geldpolitischen Mandat für die Euro-Zone als Ganzes handeln".  

Draghi rechnet mit seinen Kritikern ab

Die EZB sei sich durchaus im Klaren darüber, dass ihre aktuelle Geldpolitik nicht im Sinne der Sparer sei. Insbesondere die Altersvorsorge-Sparer, die Geld für ihre Rente anlegen, hätten unter der Geldpolitik der Notenbanker zu leiden. Allerdings warnte Draghi davor, die falschen Maßstäbe zu benutzen. "Für die Zinsen der Anleger, die ihr Geld langfristig anlegen wollen, sind nicht die Leitzinsen entscheidend", mahnte Draghi. In Deutschland viel relevanter seien etwa die Zinsen für langfristige Staatsanleihen. Diese seien zwar auch niedrig, das liege aber vor allem an der Position Deutschlands als sicherer Hafen der Euro-Zone. Aufgrund der Probleme in den Krisenstaaten im Süden Europas haben Investoren viel Geld in Deutschland investiert, trotz niedriger Zinsen gelten Staatsanleihen weiterhin als sichere Beimischung fürs Depot.

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