dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN - Die wichtigsten Meldungen vom Wochenende

Sonntag, 24.02.2013 20:35 von

ROUNDUP: Betriebsräte wollten Zetsches Vertrag nicht verlängern

STUTTGART - Die Daimler-Betriebsräte wollten die Verlängerung des Vertrags von Vorstandschef Dieter Zetsche verhindern. Nach dpa-Informationen vom Sonntag kam es dann aber zu einem Kompromiss. Damit wurde ein entsprechender Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" bestätigt. Demnach haben sich die Arbeitnehmervertreter erst nach langwierigen Verhandlungen mit Aufsichtsratschef Manfred Bischoff auf den am Donnerstag getroffenen Kompromiss einer Vertragsverlängerung Zetsches um drei Jahre geeinigt. Eigentlich werden Vorstände bei Daimler mittlerweile für fünf Jahre wiederbestellt.

ROUNDUP 3: Großbritannien verliert Top-Bonität bei Ratingagentur Moody's

LONDON - Rückschlag für Großbritannien: Erstmals hat eine der drei großen Ratingagenturen dem EU-Land die Bestnote bei der Kreditwürdigkeit entzogen. Moody's senkte den Daumen und stufte die Bonität der Briten von Aaa um eine Stufe auf Aa1 herab. Ursachen seien die schwache Konjunktur und die steigende Verschuldung, teilte die US-Ratingagentur am Freitagabend in London mit. Die mittelfristige Wachstumserwartung für Großbritannien sei "schleppend", heißt in der Mitteilung, der Schuldenstand liegt bei rund 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Presse: Anfechtungsklage gegen Osram-Abspaltung

MÜNCHEN - Einige Siemens-Aktionären fechten die Abspaltung des Lampenherstellers Osram an. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Samstag) berichtet, wollen sie am Montag Klage beim Landgericht München einreichen. Damit könnte sich der für das Frühjahr geplante Börsengang von Osram verzögern. Gespräche zwischen beiden Seiten seien abgebrochen worden. Die Siemens-Hauptversammlung hatte der Abspaltung mit 98 Prozent zugestimmt. Siemens prüft nach Angaben eines Sprechers, bei etwaigen Klagen ein Freigabeverfahren zu beantragen, um die Beschlüsse der Hauptversammlung trotz Klage in das Handelsregister einzutragen. Das ist Voraussetzung für die Börsenzulassung. Siemens will nur nur noch 19,5 Prozent der Osram-Anteile behalten. Weil ein klassischer Börsengang nicht gelang, sollen nun die Siemens-Anteilseigner für je zehn Siemens-Aktien zusätzlich eine Osram-Aktie erhalten.

Kreise: Foxconn-Einstieg bei Sharp vor dem Scheitern

TOKIO - Der Einstieg des weltgrößten Auftragsfertigers Foxconn beim angeschlagenen japanischen Elektronik-Riesen Sharp droht Kreisen zufolge endgültig zu platzen. Die Gespräche würden wohl am 26. März ohne eine Einigung auslaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf informierte Personen.

Umstrittene Agrar-Finanzanlagen: Erneut Kritik an Deutscher Bank

BERLIN - Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat die Deutsche Bank und die Allianz im Zusammenhang mit Finanzspekulationen auf Lebensmittelpreise erneut scharf kritisiert. Dokumente zeigten, dass die volkswirtschaftlichen Abteilungen der beiden Finanzriesen in der Vergangenheit eingeräumt hätten, dass solche Geschäfte Einfluss auf die Agrarpreise haben. Später hätten aber beide Häuser argumentiert, sie hielten an den umstrittenen Praktiken fest, weil es keine Beweise für negative Auswirkungen gäbe. Das teilte Foodwatch am Sonntag in Berlin mit. Auch der "Spiegel" hatte darüber berichtet. Foodwatch und andere Kritiker sind der Ansicht, dass die Spekulationsgeschäfte den Hunger in der Welt verschärfen.

Boeing macht Vorschläge für 'Dreamliner'-Reparatur

WASHINGTON - Der erste Schritt ist getan, um den pannengeplagten "Dreamliner" wieder in die Luft zu bekommen. Boeing-Manager stellten hochrangigen Vertretern der US-Luftfahrtaufsicht FAA ihre Lösungsvorschläge für die Probleme mit den verwendeten brandgefährlichen Batterien vor.

Schlagabtausch vor Gericht: USA und BP streiten um Golf-Schäden

NEW ORLEANS/LONDON - Im Streit um Schadenersatz nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko kommt es zu einem Schlagabtausch zwischen dem britischen Ölkonzern BP und den USA vor Gericht. In New Orleans klagen die US-Bundesregierung und fünf Bundesstaaten gegen BP. Der Prozess beginnt an diesem Montag. Der Staat will wegen Verstößen gegen das Gesetz zur Wasserreinhaltung ("Clean Water Act") und andere Vorschriften bis zu 21 Milliarden US-Dollar haben.

Etappensieg für rebellischen Apple-Investor Einhorn

NEW YORK/CUPERTINO - Der Apple-Investor David Einhorn, der auf den Milliarden-Geldberg des Konzerns schielt, hat einen ersten Etappensieg vor Gericht errungen. Der Konzern musste den Vorschlag für eine Satzungsänderung, mit der die Ausgabe von Vorzugsaktien erschwert werden sollte, zunächst zurückziehen. Ein New Yorker Richter hatte am Freitag auf Einhorns Antrag den Apple-Vorschlag mit einer einstweiligen Verfügung blockiert. Damit kann das Unternehmen über den Plan nicht wie geplant bei der Aktionärsversammlung am kommenden Mittwoch abstimmen lassen.

Google plant neues Hauptquartier

NEW YORK - Google plant ein großes neues Hauptquartier an seinem Sitz im kalifornischen Mountain View. Das aktuelle Projekt mit dem Namen "Bay View", das der Internet-Konzern der US-Zeitschrift "Vanity Fair" vorstellte, besteht aus neun angewinkelten Gebäuden, die bis zu vier Stockwerke hoch sind. Mehrere haben Rasen auf den Dächern. Die Häuser seien so angeordnet, dass jeder Mitarbeiter einen anderen in maximal zweieinhalb Minuten erreichen könne, sagte Googles Immobilienmanager David Radcliffe dem Magazin. Der Komplex soll demnach eine Fläche von gut 102.000 Quadratmetern haben.

Hewlett-Packard kehrt mit Android in Tablet-Markt zurück

BARCELONA - Der Computer-Konzern Hewlett-Packard kehrt nach eineinhalb Jahren ins boomende Geschäft mit Tablet-Computern zurück. Dabei setzt der PC-Riese nun auf das Google-Betriebssystem Android. Am Sonntag wurde auf der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress in Barcelona das Gerät Slate 7 vorgestellt. Es hat einen 7 Zoll (17,8 cm) großen Bildschirm und unterscheidet sich nur wenig von anderen Geräten dieser Klasse auf dem Markt.

ROUNDUP 2: Huawei stellt neues Smartphone vor

BARCELONA - Der chinesische Hersteller Huawei hat in Barcelona ein neues Smartphone vorgestellt, das die derzeit schnellste Internet-Verbindung bieten soll. Kurz vor Start des Mobile World Congress in Barcelona zeigte Huawei das Modell Ascend P2. Das Smartphone unterstütze erstmals den schnellen Datenfunk LTE (Cat4) und sei fast um die Hälfte schneller als Apples iPhone5, sagte Huawei-Chef Richard Yu.

ROUNDUP: Firefox will das Smartphone für alle erschwinglich machen

BARCELONA - Der Name Firefox steht ab sofort nicht mehr nur für einen Internet-Browser, sondern auch für eine neue Kategorie von Smartphones: Das dahinter stehende Non-Profit-Unternehmen Mozilla stellte auf der Fachmesse Mobile World Congress (MWC) in Barcelona unter dem Namen Firefox OS ein weiteres Betriebssystem für Handys vor - in Konkurrenz zu Apple, Google, Microsoft oder Blackberry. Diese Basis-Software für mobile Geräte werde zur Einführung von 18 Mobilfunkanbietern unterstützt, teilte Mozilla-Chef Gary Kovacs am Sonntagabend auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona mit. "Das Internet sollte nie von irgendwelchen Firmen kontrolliert werden", forderte Kovacs mit Blick auf die führenden Unternehmen der Branche.

Presse/Anlagestifung Ethos will Vergütungsbericht von Roche ablehnen

ZÜRICH - Nach den heftigen Diskussionen um den scheidenden Novartis-Präsidenten Daniel Vasella rücken nun die Topgehälter von Konkurrent Roche einem Pressebericht zufolge ins Visier der Anlagestiftung Ethos. Nach Recherchen der "SonntagsZeitung" empfehle die Stifung den Aktionären, in der konsultativen Abstimmung den Vergütungsbericht abzulehnen.

'Focus': Bahn-Aufsichtsrat empfiehlt S21-Mehrkosten einzuklagen

STUTTGART/MÜNCHEN - In der Debatte um die Übernahme von Milliarden-Mehrkosten für das Bauprojekt Stuttgart 21 empfiehlt der Bahn-Aufsichtsrat dem Unternehmen laut einem "Focus"-Bericht notfalls eine Klage gegen die Vertragspartner. Die Bahn müsse mit dem Land Baden-Württemberg, Stadt und Region Stuttgart sowie dem Flughafen verhandeln und bei einer Verweigerung gegen sie klagen, schreibt das Magazin. Die Bahn will nach dem Überschreiten des Finanzierungsrahmens von 4,5 Milliarden Euro über zusätzliche Kosten und Risiken von bis zu 2,3 Milliarden Euro verhandeln und hat dazu die sogenannte Sprechklausel gezogen, die Gespräche der Vertragspartner erzwingt.

Presse: Baden-Württemberg hilft Bund bei Gerichtsstreit mit Atomkonzernen

STUTTGART - Bei der Abwehr milliardenschwerer Schadenersatzforderungen der Atomkonzerne unterstützt die grün-rote Landesregierung Baden-Württembergs laut einem Zeitungsbericht den Bund. Das Kabinett wolle am Dienstag beschließen, gemeinsam mit Schleswig-Holstein dem Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht offiziell beizutreten, schreiben die "Stuttgarter Nachrichten" (Samstag). Ein Sprecher von Energieminister Franz Untersteller (Grüne) habe dem Blatt den Sachverhalt bestätigt, sich aber nicht zu Details äußern wollen.

Erste Runde der Stahl-Tarifverhandlungen ohne Ergebnis

DÜSSELDORF - Für die rund 75.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben am Freitag in Düsseldorf die Tarifverhandlungen begonnen. Die erste Runde brachte erwartungsgemäß noch kein Ergebnis. Nach zwei Stunden vereinbarten Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Fortsetzung der Gespräche am kommenden Donnerstag.

/he

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