Die Reste von Toys ‚R‘ Us kommen unter den Hammer

Sonntag, 17.06.2018 11:43 von

Die Reste des insolventen Spielzeughändlers werden am Montag versteigert. Grund für den Absturz waren auch die Finanzinvestoren.

„Hier liegt Geoffrey, getötet von Wall-Street-Gier“, steht auf dem schwarzen Papp-Grabstein, den Mitarbeiter von Toys ‚R‘ Us in der Lobby des Finanzinvestors Bain in New York niedergelegt haben. Geoffrey ist die Giraffe, die der Spielzeughandelskette als Maskottchen diente. Nun liegt Geoffrey am Boden, daneben ein Sarg mit der Aufschrift: „Toys ‚R‘ Us – 1957 – 2018“.

Nach sechs Jahrzehnten ist Schluss für Amerikas größte Spielzeugkette. An diesem Montag kommen beim Insolvenzgericht in Richmond, Virginia der Name des Unternehmens, die Kundendaten und verschiedene Internetseiten unter den Hammer. Ende des Monats wird auch das letzte Geschäft schließen. Es ist eine der größten Insolvenzen in der Geschichte des amerikanischen Einzelhandels.

Was ist falsch gelaufen bei dem Einzelhändler, der einst die Spielzeugbranche dominierte wie kein anderer? Die Schuld liegt nicht nur beim Onlineriesen Amazon. Sie ist auch bei den Finanzinvestoren Bain Capital und KKR zu finden, die 2005 zusammen mit dem Immobilienfonds Vornado Realty Trust die Kette übernahmen.

Wie nach klassischem Private-Equity-Handbuch haben die Beteiligungsfirmen den 6,8 Milliarden Dollar hohen Kaufpreis vor allem dem Unternehmen in Form von Schulden aufgeladen.

Die Finanzinvestoren waren sicher nicht alleine an der Misere schuld. Aber „es hat eine schwierige Lage schlimmer gemacht“, erklärt Steven Dennis, Präsident der auf Einzelhandel spezialisierten Beratung Sage Berry Consulting.

Enorme Schulden

Statt in modernere Läden, Kundendienst und in den Onlinehandel zu investieren, floss das Geld in Zinszahlungen für die Schulden. Das zeigt auch ein Blick in die Bücher: Im vergangenen Jahr fielen allein für die Zinszahlungen 460 Millionen Dollar an. Das entsprach dem, was das Unternehmen operativ erwirtschaftete.

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