Die Pleitegeier kreisen über Caracas

Samstag, 18.11.2017 09:00 von

Nach jahrelanger Misswirtschaft steuert Venezuela auf die Pleite zu. An den Finanzmärkten geht es schon um die Auszahlung von Milliarden-Forderungen. Welche Folgen hätte ein Bankrott?

Nicolás Maduro sitzt im olivgrünen Militärhemd an einem Schreibtisch und referiert die Schuldenlast: In den letzten 36 Monaten habe Venezuela 73,539 Milliarden US-Dollar (62,69 Milliarden Euro) pünktlich zurückgezahlt, berichtet der Präsident. Er fügt kämpferisch an: „Niemals, niemals wird die Pleite Venezuela erreichen.“ Dann ruft er im Staatsfernsehen laut in die Kameras: „Unsere Strategie ist, die gesamten Schulden Venezuelas neu zu verhandeln und zu refinanzieren."

Applaus der handverlesenen Zuschauer. Das Hemd, der Tonfall passen zu der Strategie des Sozialisten mit dem dicken schwarzen Schnauzer. Demnach haben die USA einen ökonomischen Krieg angezettelt, es werde versucht, das Land mit den größten Ölreserven und den von Hugo Chávez und nach dessen Tod von Maduro gepredigten „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ zu erdrosseln. Doch diesen Kampf könnte er verlieren.

Seit die Ratingagentur S&P am Montag den Daumen gesenkt hat, weil Venezuela erstmals fällige Zinsen im Wert von rund 200 Millionen Dollar für Anleihen nicht fristgerecht gezahlt hat, kreisen die Pleitegeier heftig über Caracas. Denn während kein Geld da war, um genug Lebensmittel und Medikamente für die Bevölkerung einzuführen, gelang es irgendwie immer noch, die Schulden zu bedienen. Bis jetzt.

Auch europäische Unternehmen haben viel investiert, Kraftwerke gebaut wie Siemens oder große Seilbahnen wie Doppelmayr aus Österreich - viele Unternehmen klagen über hohe Außenstände. „Wenn die Finanzlage im einst reichsten Staat Lateinamerikas tatsächlich so hoffnungslos ist wie es den Anschein hat, droht ein Totalverlust“, fürchtet Volker Treier vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

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