Die neue Start-up-Schmiede des Nordens

Freitag, 27.05.2016 06:00 von

Beim Thema Digitalisierung sammelt Flensburg fleißig Punkte. In der Stadt hat sich still und leise eine starke Start-up-Szene entwickelt – dank gezielter Förderung von Studenten. Ein Ortsbesuch beim heimlichen Aufsteiger.

Treffen sich zwei Schwangere im Hörsaal. Nein, das ist nicht der Beginn eines billigen Blondinenwitzes. Das ist der Beginn eines Unternehmens. Vor zwei Jahren lernten sich Stefanie Höller, heute 39, und die acht Jahre jüngere Jennifer Eilers in der Flensburger Universität kenne. Beide im Studiengang Textil und Mode, beide mit dickem Bauch. Sie kamen ins Gespräch, schnell wurde es privat. Beide suchten schöne Unterwäsche. Sie wollten sexy sein, auch in der Schwangerschaft.

„Es gibt für Schwangere oder kurvigere Frauen kaum schöne Dessous “, erinnert sich Eilers. Schließlich landeten sie bei ihrer Recherche auf den Bestellseiten von Erotikhändlern. Doch die Ansprache war ihnen zu plump. „Wir wollten nicht auf der ersten Seite einen XXL-Dildo sehen“, sagt Höller. „Das schreckt doch total ab.“ Es sollte eben nicht so aussehen wie beim ebenfalls aus Flensburg stammenden Sex-Versandhaus Beate Uhse.

Die beiden sahen eine Lücke im Erotikmarkt. Im Herbst 2014 gründeten sie das Unternehmen Fräulein Spitz. Die Zielgruppe: reife Frauen mit Anspruch. Heute haben sie 2.000 Produkte in ihrem Onlineshop. Vibratoren, Liebeskugeln, Gleitgel, Dessous. Alles ästhetisch verpackt, nicht schmuddelig. Modern wollen die beiden sein, emotional in der Ansprache, „classy“ nennt Eilers das. Die beiden haben nur Produkte im Sortiment, hinter denen sie stehen. „Wir verkaufen nichts, was wir nicht schon mal in der Hand gehalten haben“, sagt Höller. Als Nächstes planen sie ihre eigene Dessouslinie – und suchen einen Investor, um den Sprung in die nächste Liga zu schaffen.

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