Die Friedensmission des Gerhard Schröder

Montag, 24.10.2016 19:40 von

Altkanzler Gerhard Schröder soll im Streit um die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann schlichten - und steht vor einer diplomatischen Herkulesaufgabe. Was auf den Ex-Politiker zukommt.

Der Katalog des Scheiterns ist nur drei Seiten lang: 102 Filialen der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann zwischen Mülheim an der Ruhr und Frechen bei Köln werden darin aufgelistet. Interessenten sollen jene Läden „bitte ankreuzen“, die sie übernehmen wollen, und das Papier bis Mittwoch an die Tengelmann-Zentrale zurücksenden. Die werde ihnen dann „kurzfristig eine Antwort zukommen“ lassen, heißt es in den Unterlagen, die das Schicksal Tausender Menschen besiegeln könnt

Ihre letzte Hoffnung: Ein Schlichtungsverfahren mit Altkanzler Gerhard Schröder, das die Zerschlagung der maladen Supermarktkette doch noch abwenden soll. Auf Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und dem Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske hätten sich Edeka, Tengelmann und Rewe heute auf ein solches Verfahren verständigt, teilte das Wirtschaftsministerium am Montagabend mit. Die Rivalen Edeka, Rewe und Tengelmann sind damit zurück am Verhandlungstisch. Doch ob der Schröder-Coup gelingt ist alles andere als sicher.

Die Chefs der Handelsketten haben sich in den vergangen Monaten nach Kräften beharkt und hoch gepokert, die Atmosphäre ist vergiftet. Zudem geht es nicht nur um den Kauf der Kaiser'-Tengelmann-Filialen, auch andere Interessen dürften bei den anstehenden Schlichtungsgesprächen eine Rolle spielen - und könnten Schröder diplomatisches Geschick abverlangen, um einen Kompromiss zu erzielen. So stehen beide Konzerne vor grundlegenden Weichenstellungen, auf die der Verlauf des Verhandlungen Einfluss haben wird.

Die letzte Chance

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