Devisen: Euro gibt nach - Dollar steigt über 100 Yen

Donnerstag, 14.11.2013 13:14 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag schwach tendiert. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3430 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als im asiatischen Handel. Marktbeobachter nannten insbesondere schwache Konjunkturdaten aus Europa als Grund. Der japanische Yen gab noch deutlicher nach. Im Gegenzug stieg der Dollar erstmals seit zwei Monaten über die Marke von 100 Yen. Äußerungen der künftigen Fed-Chefin Janet Yellen hatten die US-Währung nur übergangsweise belastet.

Neue Wachstumszahlen aus dem Euroraum zeigten, wie zäh die konjunkturelle Erholung in Europa vonstatten geht. Zwar wuchs die Wirtschaft im Währungsraum im dritten Quartal um durchschnittlich 0,1 Prozent. Das Mini-Wachstum geht aber wesentlich auf die Entwicklung in Deutschland zurück. Frankreich enttäuschte mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Auch in Italien sank das Bruttoinlandsprodukt, wohingegen es in Spanien leicht zulegte. "Die Euro-Wirtschaft erholt sich nur im Schneckentempo", kommentierte Ökonom Christoph Weil von der Commerzbank.

In Japan schwächte sich das Wachstum im dritten Quartal spürbar ab. Auch wurde es vor allem durch staatliche Investitionen getragen, der private Konsum und der Außenhandel blieben hinter den Erwartungen zurück. Dies nährte an den Märkten Spekulationen, die Bank of Japan könnte ihre expansive Geldpolitik noch weiter lockern. Der Yen wurde dadurch belastet. Außerdem wurde auf Äußerungen von Japans Finanzminister Taro Aso verwiesen, der die Möglichkeit von Interventionen am Devisenmarkt angesprochen hatte.

Im amerikanischen Handel war der Dollar noch spürbar unter Druck geraten, nachdem die designierte Fed-Chefin Yellen ihre lockere geldpolitische Haltung zum Ausdruck gebracht hatte. In einer kurzen Rede, die Yellen an diesem Donnerstag in ihrer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats halten wird, heißt es: "Ich glaube, die Erholung heute zu stützen, ist der sicherste Weg, um zu einer normaleren geldpolitischen Haltung zurückzukehren." Beobachter und Finanzinvestoren sahen sich dadurch in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die derzeitige Fed-Vizechefin eine mindestens ebenso lockere Haltung vertritt wie der scheidende Notenbankchef Ben Bernanke./bgf/hbr

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