Devisen: Euro fällt nach EZB-Aussagen unter Marke von 1,34 Dollar

Mittwoch, 13.11.2013 16:33 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch durch Aussagen eines führenden europäischen Notenbankers unter Druck geraten. EZB-Chefvolkswirt Peter Praet stellte nach der historischen Zinssenkung aus der Vorwoche weitere Lockerungen in Aussicht. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel am Nachmittag unter die Marke von 1,34 US-Dollar. Zuletzt wurde sie bei 1,3396 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3415 (Dienstag: 1,3432) Dollar festgesetzt.

Praet betonte im Interview mit dem "Wall Street Journal", dass alle geldpolitischen Optionen "auf dem Tisch" lägen. Dabei schloss er explizit auch Anleihekäufe als Instrument nicht aus. Wie die Notenbanken der USA, Japans oder Großbritanniens könnte die EZB die sogenannte "Quantitative Lockerung" einsetzen. Dabei würde sie Geld drucken, um Banken Schuldtitel aller Euroländer abzukaufen und so noch mehr Liquidität in die Finanzmärkte zu pumpen. Die Aussagen folgen auf die überraschende Zinssenkung im Euroraum vom vergangenen Donnerstag.

Die Diskussion um weitere geldpolitische Lockerungen spielt sich vor dem Hintergrund des fortschreitenden Preisverfalls im Währungsraum ab. Im Oktober war die jährliche Inflationsrate mit 0,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren gefallen. Am Vormittag hatten enttäuschende Wirtschaftsdaten die Gemeinschaftswährung bereits belastet. Die Industrieproduktion im Euroraum war im September um 0,5 Prozent zum Vormonat gesunken. Volkswirte hatten nur mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83990 (0,84470) britische Pfund, 133,27 (133,87) japanische Yen und 1,2316 (1,2328) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.272,50 (1.281,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30.080,00 (30.250,00) Euro./hbr/bgf/he

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