Deutscher Biotech-Star erzielt Erfolg bei Wirkstoff für Knochenmark-Transplantationen

Donnerstag, 22.02.2018 18:58 von

Ein neuer Wirkstoff soll Knochenmark-Transplantationen sicherer machen. Der Marktstart ist ein wichtiger Erfolg für die Biotechfirma Aicuris.

Infektionen mit dem Cytomegalovirus (CMV) gehören zu den gefährlichsten Komplikationen bei Stammzell- und Organtransplantationen. Ein Wirkstoff aus der deutschen Biotechforschung kann künftig dafür sorgen, dass die Risiken durch CMV-Infektionen deutlich reduziert werden und Knochenmark-Transplantationen damit ein ganzes Stück sicherer werden.

Der Pharmahersteller MSD, eine Tochterfirma des US-Konzerns Merck & Co, hat jetzt in Deutschland offiziell den Vertrieb des neuen Medikaments Prevymis gestartet, dessen Wirkstoff Letermovir von der Wuppertaler Biotechfirma Aicuris entwickelt wurde.

Zulassung und Markteinführung sind nicht nur für Firmengründerin Helga Rübsamen-Schaeff und Aicuris-CEO Holger Zimmermann ein Riesenerfolg, sondern auch für die beiden Hauptinvestoren, die früheren Hexal-Eigner Thomas und Andreas Strüngmann.

Aicuris entstand 2006 als Ausgründung aus dem Bayer-Konzern, der sich damals, ähnlich wie viele andere Pharmakonzerne, zum Rückzug aus der Infektionsforschung entschloss. Die Zulassung und Markteinführung des Mittels machen Aicuris zu einem der erfolgreichsten und bestfinanzierten Unternehmen der deutschen Biotechbranche.

Firmenchef Zimmermann will die Finanzmittel, die nun vom Vertriebspartner MSD zufließen, für den Ausbau der weiteren Forschungsprojekte nutzen, darunter neuartige Wirkstoffe gegen Herpes, Hepatitis-B und Krankenhauskeime. Man schaue sich auch um nach weiteren Projekten.

Den Wirkstoff Letermovir hatte das Unternehmen 2012 an den amerikanischen Pharmariesen Merck & Co auslizenziert, der anschließend die Weiterentwicklung bis zur Zulassung übernahm und die weltweiten Vertriebsrechte hält. Aicuris erhielt damals bereits 110 Millionen Euro als Vorabzahlung, und nun, nach den Zulassungen in USA und Europa, weitere 135 Millionen Euro.

Zusätzliche knapp 200 Millionen Euro sowie Lizenzerträge können bei Erreichen weiterer Meilensteine fällig werden. Zudem stehen dem Unternehmen Lizenzerträge in Höhe zweistelliger Prozentsätze vom Umsatz zu.

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