Deutsche Energiekonzerne stehen vor Abschied aus der Türkei

Montag, 16.04.2018 16:59 von

Hohe Wachstumsraten lockten einst deutsche Energiekonzerne ins Land. Jetzt prüft der erste Versorger den Ausstieg: EWE.

Es muss schon gute Gründe geben, wenn sich ein deutscher Regionalversorger in einem Auslandsmarkt fern der Heimat engagiert. „Die Türkei ist einer der am schnellsten wachsenden Energiemärkte weltweit“, erklärt die EWE aus Oldenburg auf ihrer Homepage.

Schon seit 2007 ist der Versorger, der sein Stammgebiet in Niedersachsen hat, in der Türkei aktiv – und zwar im großen Stil. Die Deutschen beliefern mit Tochtergesellschaften fast eine Million Türken mit Gas – hauptsächlich in den Großstädten Bursa und Kayseri – und zählen sich zu den fünf größten Energiehändlern des Landes.

Tatsächlich galt das Land lange als Perle unter den Energiemärkten. Während in der Europäischen Union der Energieverbrauch schon stagnierte, lockte die Türkei noch mit jährlichen Steigerungsraten von mehr als fünf Prozent. Und dazu bot das Land – am Rande Europas – auch noch stabile Rahmenbedingungen. Noch Ende 2012 wählte Eon-Chef Johannes Teyssen nach langem Screening die Türkei als neuen Zielmarkt aus. Auch Steag und EnBW sind hier aktiv.

Doch die goldenen Zeiten sind spätestens seit dem gescheiterten Putsch gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan und den deutsch-türkischen Spannungen vorbei. Als erster Versorger prüft die EWE nach Informationen des Handelsblatts jetzt sogar den Rückzug. Das Unternehmen hat die Investmentbank Barclays beauftragt, die Chancen für den Verkauf auszuloten, wie es in Branchenkreisen heißt. Zumindest zwei Wettbewerber sollen auch schon ihr ernsthaftes Interesse hinterlegt haben.

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