Deutsche Anleihen geben nach - Griechische Papiere unter Druck

Donnerstag, 09.02.2017 18:41 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag ihre jüngste Klettertour nicht fortgesetzt und schwächer tendiert. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel um 0,12 Prozent auf 164,17 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,31 Prozent.

Anleiheexperte Dirk Gojny von der National-Bank verweist auf Gewinnmitnahmen nach dem deutlichen Kursanstieg an den vergangenen Tagen. "Allerdings dürfte die erneut aufflackernde europäische Staatsschuldenkrise die Bundkurse gut stützen", so der Analyst.

Zunehmende Sorgen um Griechenlands Staatsfinanzen und den Verbleib im Euro trieben unterdessen die Zinsen griechischer Staatspapiere nach oben. Die Rendite zweijähriger Anleihen kletterte im Handel erstmals seit über einem halben Jahr wieder über 10 Prozent. In allen anderen Ländern der Eurozone liegt die entsprechende Rendite zurzeit im negativen Bereich.

Derzeit steht eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) an einem weiteren Rettungspaket für Griechenland auf der Kippe. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) forderte am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Maischberger", weiter Druck auf Griechenland auszuüben, Reformen voranzutreiben. "Sonst können sie nicht in der Währungsunion bleiben", sagte Schäuble.

Neben Griechenland stehen auch andere Länder der Eurozone derzeit wieder stärker im Fokus von Anlegern, die einen Zerfall des Euroraums fürchten. In Frankreich finden dieses Jahr Wahlen statt. Die Präsidentschaftskandidatin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, fordert den Euro-Austritt Frankreichs. Zudem birgt die politische Situation in Italien sowie die Lage im dortigen Bankensektor Risiken./tos/jha/

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