Der Xing-Chef setzt auf Datenschutz als Wettbewerbsvorteil

Donnerstag, 03.05.2018 15:40 von

Das berufliche Netzwerk Xing kommt inzwischen auf 14 Millionen Mitglieder und einen Quartalsumsatz von 54 Millionen Euro. Die Burda-Tochter profitiert von dem anhaltenden Fachkräftemangel.

Der Datenschutzskandal von Facebook nutzt so manchem Wettbewerber. So verzeichnet das berufliche Netzwerk Xing, das zum Münchener Medienunternehmen Burda gehört, steigende Mitgliederzahlen: Im ersten Quartal 2018 erhöhte die die Nutzerzahl um rund eine halbe Million auf nun 14 Millionen Mitglieder.

„Es ist für niemanden hilfreich, wenn ein Social Network ins Gerede kommt“, meinte Xing-CEO Thomas Vollmoeller, als er am Donnerstag die Quartalszahlen vorstellte. Aber seinem Unternehmen sei es durch den Datenskandal gelungen, die Einhaltung des deutschen Datenschutzes noch stärker als „DNA der Firma“ herauszustellen.

Im März war bekannt geworden, dass die inzwischen insolvente britische Analysefirma Cambridge Analytica Daten von 87 Millionen Facebook-Nutzer unerlaubterweise zweckentfremdet hatte. Ein Skandal mit weitreichenden Folgen: Datenschutz wird zu einem Wettbewerbsvorteil.

Davon will Xing profitieren. Im Zuge der europaweiten Datenschutzgrundverordnung, die am 25. Mai in Kraft tritt, will das Netzwerk einen sogenannten Privacy-Hub für die Mitglieder einführen: Die Nutzer können künftig auf einen Blick sehen, welche Daten von ihnen auf der Plattform existieren. Die Transparenz-Offensive hat Xing zusammen mit einem Datenschutzbeauftragten auf den Weg gebracht.

Derzeit existiert eine Beta-Version, die Freischaltung ist in den kommenden Wochen geplant. Die Datenschutzgrundverordnung sorgt künftig europaweit für eine strengere Regulierung der Daten, die Unternehmen sammeln und weiterverwenden wollen. Die Firmen müssen genau dokumentieren, wie sie mit den Daten umgehen.

Die steigende Mitgliederzahl von Xing im ersten Quartal sorgt auch für höhere Umsätze und Gewinne bei der Burda-Tochter: Der Umsatz kletterte um 28 Prozent auf 54 Millionen Euro. Bereinigt um die Zukäufe der Firmen Prescreen und Internations betrug das organische Wachstum 21 Prozent.

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