Der schwierige Weg ins Arbeitsleben

Mittwoch, 14.09.2016 20:20 von

Der Automobilzulieferer Continental hat die Einstiegshürden für Flüchtlinge gesenkt. Doch trotzdem geht es nur langsam voran. Es fehlen häufig die nötigen Qualifikationen. Doch es gehe um eine historische Aufgabe.

Check Badri Kone hat einen langen Fluchtweg hinter sich. Weil die Lage in seinem Heimatland Mali immer bedrohlicher wurde, machte er sich auf in Richtung Europa. Nach einem Zwischenstopp in Libyen ging es auf dem gefährlichen Seeweg weiter nach Italien.

Jetzt steht der 20-Jährige an einer Maschine des Automobilzulieferers Continental in Hannover und lässt sich in die Fertigung von Kunststofffolien für Armaturenbretter und Innenverkleidungen einweisen. Er beginnt eine sechsmonatige Vorausbildungszeit vor der eigentlichen Lehre, bei Continental heißt das „Einstiegsqualifizierung“. „Danach will ich auf jeden Fall mit einer Lehre beginnen“, sagt er in fast akzentfreiem Deutsch.

Dieser Vorlauf von einem halben Jahr ist eine Antwort des hannoverschen Zuliefererkonzerns zur Integration von Flüchtlingen in das deutsche Arbeitsleben. Die formale Qualifikation stehe für Continental bei einer Einstellung nicht allein im Vordergrund, erläutert Personalvorstand Ariane Reinhart. Auch unter den Flüchtlingen gebe es genügend Potenzial, es müsse nur entsprechend gefördert werden.

Der Milliarden-Konzern aus Hannover lockert die Voraussetzungen, um die Einstellung von Flüchtlingen zu erleichtern. Continental hat etwa Auswahltests in zusätzlichen Sprachen wie Arabisch und Persisch eingeführt. Dem Zulieferer geht es darum, in diesen Tests das grundsätzliche Können eines Bewerbers zu erkennen.

Continental kann so auf Zeugnisse verzichten, die einem Jobinteressenten dessen Kenntnisse ohnehin nur auf dem Papier bescheinigen würden. „Ein Viertel der Testteilnehmer zeigt ausreichende Fähigkeiten“, erläutert Steffen Brinkmann, der für Continental in Deutschland für den Personalbereich verantwortlich ist. Aber eben auch nur ein Viertel. Das zeigt das Grundproblem: Vielen Flüchtlingen fehlen die nötigen Qualifikationen für einen Berufseinstieg.

Zwischen Realität und Anspruch

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