Der brüchige Frieden von Wolfsburg

Sonntag, 26.03.2017 12:50 von

VW-Markenchef Diess bietet den mächtigen Gewerkschaftern die Stirn. Hinter den Kulissen wird bei Deutschlands größtem Autokonzern um den Zukunftspakt gerungen. Kommt es in Wolfsburg zum großen Knall?

Bei Volkswagen herrscht eine trügerische Ruhe: Betriebsratschef Bernd Osterloh und VW-Markenchef Herbert Diess haben zwar ihren Streit über den Umbau der schwächelnden Marke öffentlich beigelegt. Doch Kenner bezweifeln, dass der Frieden von Wolfsburg von Dauer ist. „Es wird weitere Reibungspunkte geben“, prophezeit ein hochrangiger Manager. Bei dem Plan, mit Kostensenkungen die Rendite der Kernmarke zu steigern, fordert Diess ein hohes Tempo und rüttelt dabei am Machtanspruch der IG Metall und des Betriebsrats. Ob er sich damit durchsetzen kann, steht allerdings in den Sternen. Er hat zwar die Rückendeckung der Eignerfamilien Porsche und Piëch und des Konzernvorstands. Die Mehrheit der Stimmen im Aufsichtsrat haben jedoch die Arbeitnehmer gemeinsam mit dem Land Niedersachsen.

Diess rührt an einen empfindlichen Nerv des Wolfsburger Konzerns, wenn er den Einfluss des Betriebsrat zurückdrängen will. Denn bei Volkswagen haben die Arbeitnehmerrechte historisch eine besonders starke Stellung. Schon früher hatten sich Manager die Zähne daran ausgebissen. Ein prominentes Opfer war einst Diess' Vorvorgänger Wolfgang Bernhard. Der musste vor zehn Jahren seinen Hut nehmen, weil er mit Produktionsverlagerungen drohte.

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen