Das ist nun der Lichtblick: IWH-Gutachten: Erholung in weiter Ferne! Deutschland schlittert in Rezession

Donnerstag, 29.09.2022 14:04 von

Die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute rechnen mit einem Konjunktureinbruch von bis zu acht Prozent. Wenn das Gas über den Winter immer knapper wird, könnte es sogar schlimmer kommen. Einen Hoffnungschimmer gibt es

Die vier wichtigsten Wirtschaftsinstitute des Landes haben am heutigen Donnerstag ihr alljährliches Herbstgutachten vorgestellt. Bereits der Titel "Energiekrise: Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust" verrät: Es stehen düstere Monate bevor. Demnach wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zu Ende gehenden Sommerquartal, im Herbst und Anfang 2023 jeweils schrumpfen. Dadurch soll das BIP-Wachstum im laufenden Jahr nur noch 1,4 Prozent betragen. 2023 werde die Wirtschaftsleistung dann im Schnitt um 0,4 Prozent zurückgehen. In ihrem Frühjahrsgutachten waren die Fachleute noch von einem Wachstum von 3,1 Prozent ausgegangen. Erst 2024 dürfte sich die Wirtschaft langsam wieder erholen.

Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose stammt vom Essener RWI, Münchner IFO, Kieler IfW und dem IWH aus Halle. Als Gründe für ihre nun pessimistischere Einschätzung nennen die Forscher die hohe Inflation und die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf Energie- und Rohstoffpreise. "Die hohen Energie- und Lebensmittelpreise, die im kommenden Jahr weiter ansteigen dürften, sorgen für deutliche Kaufkraftverluste", sagte Konjunkturchef Torsten Schmidt vom Essener RWI-Institut. "Sowohl einkommensschwache Haushalte als auch Unternehmen sind deshalb auf weitere Unterstützung der Politik angewiesen."

Die Forscher warnen darüber hinaus, dass ihre Prognosen auf der Annahme beruhen, dass die Bundesrepublik eine Gasmangellage in den Wintermonaten vermeiden kann. Sollte das nicht gelingen, dürften die Konsequenzen deutlich drastischer ausfallen. In ihrem Risikoszenario mit Gasmangellage veranschlagen die Institute einen Konjunktureinbruch für das kommende Jahr von bis zu 7,9 Prozent. Das wäre ein stärkerer Einbruch als in der Finanzkrise 2008 und im ersten Pandemiejahr 2020. Diesem Szenario folgend dürfte das BIP dann auch noch 2024 weiter schrumpfen.  

Ein kleiner Hoffnungsschimmer kommt vom Arbeitsmarkt, von dem eine stabilisierende Wirkung ausgehe. Laut Herbstgutachten dürfte die Erwerbstätigkeit trotz Wirtschaftsabschwung nur temporär und geringfügig sinken. Grund dafür sei, dass die Unternehmen schon seit Längerem mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Daher dürften sie versuchen, den bereits vorhandenen Personalbestand zu halten.  

(tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion

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