Das Geschäft mit dem Weltraum

Mittwoch, 01.02.2017 15:06 von

Neue Satelliten registrieren bald jedes Auto und jeden Baum auf der Welt. Banker und Baufirmen, Polizisten, aber auch Schnüffler nutzen die Daten.

Sie fahren unter gefälschter Flagge, und sie kommen in Scharen: Piraten sind zur Plage geworden in den Gewässern des indonesischen Archipels. Ihre Beute ist Fisch, illegal gefangen, den sie nach Malaysia, Vietnam oder China schmuggeln. Jährlicher Verlust für Indonesiens Fischindustrie: drei Milliarden Dollar.

Was die Seeräuber nicht wissen: Sie werden neuerdings beobachtet, aus dem Weltraum. 500 Kilometer über der Javasee ziehen Abhörspezialisten ihre Bahnen, Satelliten des schottischen Start-ups Spire. Ihre drei Antennen, jede so groß wie ein Essstäbchen, lauschen nach Funksignalen, mit denen die Piratenschiffe ihre Position melden.

11.885 Kilometer von Jakarta entfernt, in der City von Glasgow, im fünften Stock eines Bürogebäudes, verfolgt der Raumfahrtunternehmer Peter Platzer auf Dutzenden Monitoren, wie die Daten der Satelliten eingehen. „150.000 Schiffe fahren weltweit auf den Meeren“, sagt der Gründer von Spire. „Wir wissen jetzt, wo jedes davon gerade ist.“ Fährt ein illegaler Fischkutter verdächtige Schleifen oder schaltet der Kapitän den Peilsender ab, kann die Küstenwache gezielt zuschlagen.

Piratenfischer via Weltraum jagen: Das ist nur eine von vielen verblüffenden Ideen, mit denen Start-ups wie Spire und Planet oder etablierte Anbieter wie DigitalGlobe gerade einen beispiellosen Boom im All entfachen. Aktuell kreisen 1419 aktive Satelliten um die Erde. In nur acht Jahren, bis 2025, schätzen die Marktforscher von Euroconsult, kommen 9000 hinzu, darunter viele zur Erdbeobachtung. „Die Satellitenproduktion steht vor einer massiven Industrialisierung“, sagt Pacôme Révillion, CEO von Euroconsult. Herstellern und Raketenbetreibern winken 270 Milliarden Dollar Umsatz.

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