Das übertriebene Klagen der Banker

Donnerstag, 01.09.2016 12:20 von

Jammern über Niedrigzins und harte Regulierung gehört bei Bankern mittlerweile zum guten Ton. Neue Kapitalregeln könnten das verschärfen. Aber die Institute dürfen sich nicht hinter der Klagemauer verstecken.

Mit Mario Draghi in den Ring steigen? Das möchte Deutsche Bank-Chef John Cryan dann doch lieber nicht. Gleich zu Beginn seines Vortrags auf dem Branchentreffen „Banken im Umbruch“ in Frankfurt betont Cryan, dass er den Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Draghi nicht persönlich angreifen wolle. Es gehe ihm lediglich um Sachfragen, die der Bankchef dann doch etwas anders sieht als der Notenbanker.

Mit Deutschbanker John Cryan reiht sich nun auch der wichtigste deutsche Bankchef in die Reihe der Klagenden ein. Von Sparkassen-Vorsprecher Georg Fahrenschon sind wir Beschwerden über die Politik der EZB und das niedrige Zinsniveau längst gewöhnt. Auch der Verband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) lamentiert regelmäßig darüber, wie die Banken unter Europas Geldpolitik leiden.

Zwar haben die Geldhäuser Recht, die Politik der Negativzinsen schadet mehr, als sie hilft und belastet die Bilanzen der Institute massiv. Allerdings verkennen sie dabei oft, dass sie mit ihren eigenen Exzessen vor der Finanzkrise erst dafür gesorgt haben, dass es soweit kommen konnte.

„Die Notenbanken müssen handeln“, überschreibt Cryan einen seiner Aspekte, die er zur Frankfurter Bankentagung als Fünf-Punkte-Plan für Europas Banken mitgebracht hat. Die Geldpolitik wirke inzwischen ihren Zielen entgegen. Die Wirtschaft könne nicht mit Hilfe der Banken gestärkt werden, wenn diese weiterhin so einen starken geldpolitischen Gegenwind erfahren.

Riskante Fehlallokation

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