Daimler-Vorstand schickt Warnung an Koalitionäre

Dienstag, 19.11.2013 18:00 von

CDU und SPD wollen den Einsatz von Werkverträgen begrenzen. Kanzlerin Angela Merkel sieht einen Missbrauch des Mittels durch die Wirtschaft. Daimler-Vorstand Porth spricht von Einzelfällen.

Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth hat CDU und SPD davor gewarnt, Werkverträge stärker zu regulieren. „Ich vertraue den Politikern, dass sie sich vor Gesetzesänderungen die Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst machen“, sagte Porth im Interview mit dem Handelsblatt (Mittwochausgabe). „Für den Erfolg des Wirtschaftsstandort Deutschland sind wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen unabdingbar. Dazu gehört neben Kosten auch das Thema Flexibilität.“ Unternehmen müssten schnell auf den Markt reagieren können. „Dabei spielen flexible Arbeitsinstrumente wie Werkverträge eine wichtige Rolle.“

Porth erklärte angesichts der Debatte um Scheinwerkverträge, dass die Anzahl der juristisch strittigen Fälle gering sei. „Das sind Einzelfälle, wegen denen wir doch nicht Werkverträge insgesamt infrage stellen können.“

Daimler stand in diesem Sommer im Mittelpunkt der Debatte um Werkverträge, nachdem ein Gericht in einem wegweisenden Urteil zwei externen IT-Fachleuten recht gegeben hatten, die Daimler auf Festanstellung verklagt hatten. Daimler kündigte daraufhin an, Werkverträge und Subunternehmer stärker zu kontrollieren. „Wir werden jeden Missbrauch abstellen, den wir bei uns oder bei Werkvertragsfirmen finden“, betonte Porth.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montagabend die von Union und SPD geplanten schärferen Regeln bei Zeitarbeit und Werkverträgen verteidigt. Es habe sich gezeigt, dass die deutsche Wirtschaft jede Flexibilisierung des Arbeitsmarktes letztlich auch missbraucht habe: „Je mehr sowas vorkommt, umso gefährlicher wird es, dass wieder alles reguliert wird.“ Unternehmen versuchten immer wieder, durch Leiharbeit und Werkverträge reguläre Beschäftigungsverhältnisse zu umgehen.

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