Commerzbank-Aktie im Aufwind: Wohin geht die Reise?

Montag, 08.08.2016 12:17 von

Am Montag gehört die Aktie der Frankfurter Großbank zu den Top-Performern im DAX. Steckt hinter dem Plus mehr als ein Strohfeuer?


Dunkle Wolken über Frankfurt: Die Lage der deutschen Geldhäuser bleibt schwierig - © Shutterstock.com / manfredxy

In der vergangenen Woche mussten die Aktien der großen deutschen Geldhäuser Federn lassen. Nach dem Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA), in dem die hiesigen Institute alles andere als überzeugten, scheuten die Anleger ihre Papiere – historische Rekordtiefs waren die Folge. Zur Stunde gehört die Aktie der Commerzbank mit einem Kursanstieg von 3 Prozent zu den Gewinnern im DAX und notiert jetzt bei 5,56 Euro.

 

Aktuelle Entwicklungen rücken Trendwende in weite Ferne

Die jüngsten Zahlen, die Konzernchef Martin Zielke bekannt gab, geben allerdings kaum Anlass zum Optimismus. Das Unternehmen rechnet für 2016 mit einem Gewinn, der deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegt. In der ersten Jahreshälfte sanken die Einnahmen um 13 Prozent auf 4,54 Mrd. Euro; der Überschuss brach um fast 60 Prozent ein. Aktuell bereiten die anhaltende Niedrigzinsphase und das Firmenkundengeschäft dem Frankfurter Kreditinstitut Schwierigkeiten. Weitere Unsicherheiten ergeben sich für die Commerzbank aus den Folgen der italienischen Bankenkrise sowie aus den befürchteten Konsequenzen des EU-Austritts von Großbritannien.

 

Kaum Kaufsignale in Sicht

Ob eine nachhaltige Erholung der Commerzbank-Aktie gelingen kann, bleibt angesichts dieser angespannten Situation äußerst fraglich. Hinter der heutigen Outperformance dürfte zunächst nicht mehr als eine Kurskorrektur stecken, mit der die Märkte auf die starke Abwärtsbewegung in der vergangenen Woche reagieren. Dafür sprechen auch die aktuellen Analysen des Papiers: In einer Studie vom Montag senkte Goldman Sachs das Kursziel von 7,65 auf 7,00 Euro. Die US-Investmentbank begründet ihre Abwertung vor allem mit der niedrigen Profitabilität des Unternehmens und rät nach wie vor zu einer neutralen Marktposition.

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