China-Investments: China-ADRs: Chance oder nächster Totalverlust? – Expertenstimmen

Donnerstag, 07.04.2022 15:47 von

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Sind China-ADRs noch immer mit einem hohen Risiko für Anleger behaftet oder lohnt sich nach dem Crash jetzt der Einstieg? So schätzen Aktien-Experten die Lage bei China-ADRs ein.

Chinesische Aktien, die als American Depository Receipts (ADRs) an US-Börsen gehandelt werden, gerieten im März massiv unter Druck. Der Grund: Die US-Börsenaufsicht SEC hatte mit einem Delisting von chinesischen Aktien gedroht, sollten bestimmte geforderte Finanzinformationen nicht zur Verfügung gestellt werden.

Aktien-Experte Uwe Sander, der das Nachlassdepot der legendären Börsen-Oma Beate Sander verwaltet, hatte bereits Mitte März bei wallstreet:online vor China-ADRs gewarnt.

Nun wiederholte er seine Warnung: "Ein Delisting einzelner Werte kann noch immer nicht ausgeschlossen werden, jedoch hat China erste Schritte dahingehend unternommen, um die von den USA geforderten Finanzinformationen zur Verfügung zu stellen." Alle seine China-Aktien seien in Hong Kong gelistet und er sei nicht in China-ADRs investiert.

Auch Shehzad Qazi, Geschäftsführer von China Beige Book International, sieht die Gefahr eines Delistings noch nicht vollständig gebannt. Im Gespräch mit CNBC sagte er am Montag: "Anleger weltweit sind vielleicht etwas voreilig. Im Moment ist alles noch sehr verfrüht".

Trotzdem bleibe "China wie andere Teile Südostasiens aus Anlagesicht chancenreich und es trägt zur Diversifizierung meines Portfolios bei", ist sich Aktien-Experte Uwe Sander sicher.

Der NASDAQ Golden Dragon China, der chinesische ADRs abbildet, gewann innerhalb eines Monats rund neun Prozent hinzu. Die Sechs-Monats-Perfomance liegt allerdings bei mehr als Minus 30 Prozent.

Mehr zum Thema China-ADRs lesen Sie hier. Erfahren Sie außerdem, welche Aktien profitieren könnten, wenn das US-Delisting vom Tisch ist.

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion

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