Bundesregierung zur Türkei: Drohungen helfen nicht weiter

Freitag, 25.11.2016 12:34 von

BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung setzt weiter auf das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei. Nach der Drohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, die Grenzen für Flüchtlinge wieder zu öffnen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer: "Die EU-Türkei-Vereinbarung betrachten wir als gemeinsamen Erfolg."

Die Fortsetzung des Abkommens liege im Interesse aller Beteiligten, sagte Demmer. "Drohungen auf beiden Seiten helfen da nicht weiter. Wo es Schwierigkeiten gibt, müssen wir die ausräumen."

Nach der Empfehlung des EU-Parlaments zu einem Einfrieren der Beitrittsgespräche mit der Türkei hatte Erdogan gesagt, wenn die EU noch weitergehe, werde er Flüchtlinge nach Europa lassen.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte, die Bundesregierung habe nach wie vor Interesse an einer engen Zusammenarbeit mit der Türkei. Kritik etwa am Umgang mit der Pressefreiheit ändere nichts daran, dass man im Dialog bleiben wolle. Fakt sei, dass sich beide Seiten an die geschlossene Vereinbarung hielten./tl/DP/she

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