Börsen-Chef Weimer fürchtet „unlautere Mittel“ der Briten beim Brexit

Donnerstag, 21.06.2018 18:22 von

Beim Brexit geht es laut Börsen-Chef Weimer für den Finanzplatz London ums Überleben. Da bliebe Fair Play auch mal außen vor.

Die Deutsche Börse hält im Kampf um Geschäft und Marktanteile beim Brexit auch „unlautere Mittel“ Großbritanniens nicht für ausgeschlossen. „Für London, für Großbritannien geht es ums Überleben. Glauben Sie nicht, dass da immer nur Fair Play gespielt wird“, sagte Börsen-Chef Theodor Weimer am Donnerstag in Frankfurt.

Die Institutionen der nach dem Brexit verbleibenden 27 EU-Staaten müssten deshalb im Sinne dieser Länder handeln. Er könne sich beispielsweise vorstellen, dass Großbritannien im Kampf um das Geschäftsmodell seines Finanzplatzes London auch gezielte Steuersenkungen einsetze.

Nicht zuletzt die Regulierung des Finanzmarktes könne ihren Teil dazu beitragen, dass der hiesige Finanzplatz vom Brexit profitiere, sagte Weimer, der Anfang des Jahres das Ruder bei der Deutschen Börse übernommen hat. „Wer glaubt, Regulatorik sei nur dazu da, schlimme Dinge zu verhindern, der ist naiv. Regulatorik ist auch dazu da, Wettbewerbsvorteile zu schaffen.“

Finanzwirtschaft und Politik müssten an einem Strang ziehen. „Es werden Märkte verteilt. Wir müssen den Finanzmarkt zu uns holen. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht im niedrig-margigen Geschäft landen und nicht zu einem Buchungszentrum verkümmern.“

Besonders wichtig ist der Deutschen Börse, dass sie nach dem Brexit ein großes Kuchenstück vom sogenannten Euro-Clearing abbekommt. Dabei geht es um die Verarbeitung von milliardenschweren Deals mit auf Euro lautenden Zinsderivaten, die derzeit zum größten Teil von LCH Clearnet, einer Tochter der Londoner Börse LSE, abgewickelt wird.

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