BMW: Rekordgewinn trotz schwächelndem Kerngeschäft

Donnerstag, 09.03.2017 15:11 von

Darüber kann auch eine höhere Dividende nicht hinwegtäuschen: BMW erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar Höchstwerte, ausgerechnet das Kerngeschäft lief aber schwächer.


BMW enttäuscht mit einem schwächeren Kerngeschäft. - © istock.com / vesilvio

BMW blickt auf ein Rekordjahr zurück. Bei Umsatz und Gewinn konnte der Autobauer zulegen, wie BMW am Donnerstag in München mitteilte. Ausgerechnet das Kerngeschäft schwächelte jedoch: Bei der Gewinnmarge blieb BMW hinter dem Dauerrivalen Daimler zurück. Anleger sehen das gar nicht gerne: Die Aktie von BMW geriet am Donnerstag deshalb unter Druck.

BMW fällt bei Rendite hinter Mercedes-Benz zurück

Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,2 Prozent auf einen Höchstwert von 94,2 Milliarden Euro. Trotz guter Verkaufszahlen blieb in der Kernsparte Automobile jedoch weniger hängen als im Vorjahr. Die Rendite vor Zinsen und Steuern ging hier um 8,9 Prozent zurück und lag damit hinter der Rendite von Mercedes-Benz: Der Rivale verbuchte im vergangenen Jahr eine Rendite von 9,1 Prozent. In der Autosparte ging der Betriebsgewinn von BMW um 1,8 Prozent auf knapp 7,7 Milliarden Euro zurück. Das Autogeschäft des Dax-Unternehmens leidet unter dem teils jahrelangen und langwierigen Modellzyklus, der mit hohen Kosten für neue Automodelle verbunden ist. Unterm Strich verdiente BMW im vergangenen Jahr allerdings 6,9 Milliarden Euro und damit acht Prozent mehr als im Vorjahr. Vor Steuern erreichte der Gewinn ebenfalls einen neuen Spitzenwert und legte um 4,8 Prozent auf rund 9,67 Milliarden Euro zu. Besser als im Kerngeschäft lief es für BMW dagegen im Finanzgeschäft. Vor Zinsen und Steuern legte das Ergebnis bei Finanzierungsverträgen für Autos und Motorräder um rund zehn Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro zu.

Höhere Dividende geplant

BMW plant nun wegen der guten Geschäftszahlen, die Dividende auf 3,50 je Stammaktie anzuheben. Für das laufende Geschäftsjahr geht der Autobauer aufgrund neuer Automodelle von einem weltweiten Anstieg der Zulieferungen aus. Damit soll auch die Wende der sinkenden Gewinnmarge im Kerngeschäft eingeleitet werden. „2016 war der erste Schritt in die NEXT 100 YEARS der BMW Group. Wir haben unser Jubiläumsjahr zum erfolgreichsten Geschäftsjahr unserer Geschichte gemacht und zum siebten Mal in Folge Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt“, kommentierte BMW-Chef Harald Krüger die Zahlen.

Aktie unter Druck                                                   

Auch eine höhere Dividende konnte die Laune der Anleger am Donnerstag nicht heben. Die schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen setzten die Aktie daher unter Druck. Zuletzt notierte die BMW-Aktie mit einem deutlichen Minus von 3,06 Prozent bei 84,00 Euro je Aktie und lag damit am Dax-Ende. Analysten der NordLB senkten ihre Empfehlung für die Aktie nach Veröffentlichung der Jahreszahlen von „Kaufen“ auf „Halten“ bei einem Kursziel von 88 Euro.

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