Bertelsmann erwägt Teilverkauf von Arvato

Mittwoch, 31.01.2018 20:50 von

Die Keimzelle bei Bertelsmann ist das Buch, die Bandbreite der Geschäfte ist aber deutlich größer. Vorstandschef Rabe setzt jetzt die Schere an und prüft die Trennung von weiten Teilen der Dienstleistungstochter Arvato.

Der Medien-, Buch- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann erwägt einen Verkauf von Teilen seiner Dienstleistungstochter Arvato. Das zum Verkauf stehende Geschäft macht mit etwa einer Milliarde Euro rund ein Viertel des Arvato-Umsatzes aus. Dabei geht es um das Geschäft mit Kundensystemen in der IT-, Banken-, Versicherungs- und Telekommunikations-Branche, wie das Unternehmen am Mittwoch in Gütersloh mitteilte.

Betroffen von einem Verkauf wäre auch das Geschäft mit Facebook. Für das US-Unternehmen tritt Arvato an mehreren Standorten in Europa als Dienstleister auf und löscht mit eigenen Teams illegale Einträge wie Hass-Postings und Gewaltfotos.

Der Aufsichtsrat habe eine entsprechende Prüfung beschlossen. Als Optionen seien Partnerschaften, aber auch ein kompletter oder Teilverkauf möglich. Ausgenommen von den Überlegungen ist das Geschäft in Frankreich.

„Dieser Geschäftsbereich erfordert in den nächsten Jahren wegen weiterer digitaler Veränderungen erhebliche Investitionen“, sagte Vorstandschef Thomas Rabe. Die notwendigen Finanzmittel wolle der Konzern lieber in wachstumsstärkere Bereiche investieren. Der Gewinn bei Arvato CRM sei nicht so groß, dass davon die nötigen Investitionen bezahlt werden könnten, sagte Rabe.

Zu einem möglichen Verkaufspreis konnte Rabe noch keine Angaben machen. „Der Preis wird sich am Markt bilden, da bin ich sportlich“, sagte der Vorstandschef nach der Zustimmung durch den Aufsichtsrat.

Rabe hatte im Sommer 2017 erste Umstrukturierungen bei Arvato eingeleitet und den Spanier Fernando Carro an der Spitze abgelöst. Zum Teil übernahm er dessen Aufgaben. Mit einer Entscheidung über die Zukunft des CMS-Geschäfts rechnet Rabe bis Ende des Jahres 2018. „Wenn es schneller geht, umso besser.“

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