Banken ächzen weiter unter Zinstief - Aber zumeist gute Kapitalpuffer

Mittwoch, 30.08.2017 10:13 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Zinstief belastet die kleinen und mittelgroßen Banken in Deutschland weiterhin erheblich. "Die durch niedrige Zinsen verursachte Durststrecke ist längst noch nicht überstanden", sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret am Mittwoch in Frankfurt. Viele Banken und Sparkassen steuerten angesichts sinkender Gewinne bereits gegen - etwa über höhere Gebühren.

Nach Einschätzung von Bundesbank und Bafin verfügen die weitaus meisten der Institute trotz der Belastungen über ausreichend dicke Kapitalpuffer, um mögliche weitere Schocks abzufedern. "Auch nach Stress sind die Institute überwiegend stark kapitalisiert und können die aufsichtlichen Kapitalanforderungen weit übererfüllen", erklärte der oberste Bankenaufseher der Bafin, Raimund Röseler.

Bundesbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) befragten von April bis Juni 1555 Kreditinstitute in Deutschland zu Ertragskraft und Widerstandsfähigkeit im Niedrigzinsumfeld. Somit umfasste die dritte Umfrage dieser Art nach 2013 und 2015 rund 88 Prozent der Kreditinstitute in Deutschland. Gemessen an der Bilanzsumme stehen die Teilnehmer der Umfrage für etwa 41 Prozent des heimischen Bankenmarktes.

"Im Ergebnis verfügen kleine und mittelgroße Institute in Deutschland größtenteils über eine gute Widerstandsfähigkeit", folgern die Aufseher. Etwa 4,5 Prozent der teilnehmenden Institute könnten allerdings im Stressfall trotz Berücksichtigung stiller Reserven ihre Kapitalanforderungen nicht erfüllen./ben/DP/stb

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