Bank of America-Umfrage: Institutionelle Anleger sind nicht mehr "apokalyptisch bearish", aber…

Mittwoch, 17.08.2022 10:38 von

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Der Rekordpessimismus am Markt scheint gebrochen. Laut monatlicher Umfrage der Bank of America (BofA) unter 250 Fondsmanagern weltweit spekulieren diese darauf, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat.

"Die Stimmung ist nach wie vor pessimistisch, aber nicht mehr apokalyptisch pessimistisch, da die Hoffnungen steigen, dass die Inflation und die Zinsschocks in den kommenden Quartalen enden", zitiert Bloomberg Michael Hartnett, Chef-Stratege für globale Aktien.

Die BofA erklärte am Dienstag weiter, dass die Fondsmanager ihre Nettountergewichtung in Aktien auf minus 26 Prozent reduziert haben. Im Juli lag der Tiefststand bei minus 44 Prozent, einem Niveau, das zuletzt in der globalen Finanzkrise 2008 erreicht wurde.

Die Furcht vor einem wirtschaftlichen Abschwung nahm jedoch weiter zu: 58 Prozent der Institutionellen rechnen mit einer weltweiten Rezession in den nächsten zwölf Monaten. Das ist ein Anstieg gegenüber 47 Prozent im Vormonat und der höchste Wert seit Mai 2020.

Der Anteil der nicht investierten Barmittel in den Portfolios sank von 6,1 Prozent im Juli auf 5,7 Prozent, blieb aber weiterhin "sehr hoch", so die Analysten.

Die Aktien haben sich in den vergangenen zwei Monaten nach einem brutalen ersten Halbjahr erholt. Laut BofA gab es bei den Fondsmanagern im August eine große Rotation in US-Aktien, Technologie- und Konsumwerte. Von defensiven Titeln wie Versorgern und Basiskonsumgütern, aber auch von britischen Aktien wurde sich getrennt.

Zinssensitive Wachstumswerte führten die Rallye an. Die Großinvestoren gehen davon aus, dass dieser Trend anhalten wird: Zum ersten Mal seit August 2020 erwarten die Umfrageteilnehmer laut Bank of America, dass sich Wachstumsaktien in den nächsten zwölf Monaten besser entwickeln werden als Value-Titel.

Trotz des Stimmungsaufschwungs bei den Fondsmanagern sei der Bull/Bear-Indikator der Bank of America weiterhin "maximal bearish".

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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